(Le Grand) (Kt. Genf,
Rechtes Ufer).
452 m. Gem. und Pfarrdorf;
3,5 km nnö. Genf.
Station der elektrischen
Strassenbahn Genf-Fernex.
Post- und Zollbureau, Telephon.
Gemeinde, mit Pommier: 120 Häuser, 708 Ew. (wovon 430 Römisch-katholische
und 276 Reformierte);
Dorf: 82 Häuser, 488 Ew. Römisch-kathol. Kirchgemeinde mit Pfarrkirche zu Saint Hippolyte.
Die Reformierten
sind nach Le Petit Saconnex eingepfarrt.
Weinbau. Auf dem Friedhof liegt der 1696 in La Barre (Département
de la Lozère) geborene und 1792 in Genf
gestorbene Arzt Jacques Daviel begraben, der als erster den grauen Star operativ behandelt
hat und dem die
mehr
schweizerischen Augenärzte hier 1855 ein bescheidenes Denkmal errichtet haben.
Die ehemalige Burg zu Le Grand Saconnex wurde 1590 von
den Genfern zerstört.
Gehört zu dem im Pariser Vertrag von 1815 dem Kanton Genf
zugesprochenen Gebiet.
Von einem Punkt nahe dem von
Villen umrahmten Dorf zeigt sich der Mont Blanc in seiner vollen Pracht.
(Le Petit) (Kt. Genf,
Rechtes Ufer). 444 m. Gem. und Pfarrdorf auf einer Anhöhe mit umfassender Aussicht;
1,5 km n. Genf
und mit dieser Stadt durch eine elektrische Strassenbahn verbunden. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde,
mit Les Charmilles, Le Grand Pré, Morillon, Le Prieuré, Saint Jean, Sécheron, La Servette, Varembé und Teilen
der Weiler Aïre und Châtelaine: 610 Häuser, 6383 Ew. (wovon 3787 Reformierte, 2492 Römisch-katholische, 21 Juden und 80 Andere);
Dorf: 62 Häuser, 507 Ew. Reform.
Kirchgemeinde. Die Katholiken sind zur Pfarrei St. Anton eingeteilt. Le Petit Saconnex ist
ein industriereiches Aussenquartier der Stadt Genf. Die Gemeinde bildete einst den am rechten Ufer der
Rhone gelegenen Teil der «Franchises» der Stadt Genf und wurde später dem Mandament Peney angegliedert. Das Dorf 1590 durch
die Soldaten des Herzogs von Savoyen in Asche gelegt. Die 1621 erstellte erste Kirche wurde 1729 vollständig umgebaut und 1844 ausgebessert,
in welchem Jahr man ihr auch einen neuen Glockenturm beifügte. In dieser Kirche hielt 1794 der revolutionäre
Klub seine Sitzungen ab, der den Gottesdienst abschaffte und das Läuten der Glocken verbot.
Nach der Einnahme Genfs durch die Franzosen 1798 mussten nach dem vom Sieger eingeführten Gesetz alle Kirchenglocken entfernt
werden, die nicht mit einem Uhrwerk in Verbindung standen. Um die Glocken seiner Kirche zu retten, liess
der Pfarrer von Le Petit Saconnex an jeden Schwengel einen Strick befestigen und diesen in ein benachbartes Haus hinüberleiten,
von welchem aus dann die Stunden geschlagen wurden. In der Villa de Budé in Le Petit Saconnex wohnte 1829 die
Kaiserin Marie Luise. Fund von Gräbern aus der Burgunderzeit. Altersasyl, das Schweizerbürger im Alter von über 60 Jahren
aufnimmt. Haus für Rekonvaleszenten, dem Staat Genf
von der Baronin Rothschild geschenkt. Asyl «Enfantine»
für rekonvaleszente Kinder. Zahlreiche Villen und Landhäuser mit grossen Parkanlagen, reizenden Spazierwegen und prachtvoller
Aussicht. 1288: Sacunay.