Sacchini
(spr. ssackini) Antonio Maria Gasparo, Komponist, geb. zu Pozzuoli bei Neapel, [* 2] erhielt seine Ausbildung im dortigen Konservatorium Sant' Onofrio unter Durantes Leitung, lebte 1762-68 zu Rom, [* 3] wo seine dramatischen Erstlingswerke mit Erfolg zur Aufführung kamen, wurde im letztern Jahr als Kapellmeister am Konservatorium Ospedaletto zu Venedig [* 4] angestellt und ging 1771, nachdem er mehrere seiner Opern in Stuttgart [* 5] und München [* 6] zur Aufführung gebracht, zu längerm Aufenthalt nach London. [* 7] Hier fand er zwar allgemeine Anerkennung, geriet jedoch infolge luxuriösen Lebens in finanzielle Verlegenheiten und ging deshalb 1782 nach Paris, [* 8] wo er sich der besondern Gunst ¶
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der Königin Marie Antoinette zu erfreuen hatte, jedoch schon starb. Sacchinis
Opern, namentlich die für Paris geschriebenen:
»Chimene«, »Dardanus«,
»Oedipe à Colone«, zeichnen sich durch Adel und Würde, dramatische Lebendigkeit und geistvolle Behandlung des Orchesters aus,
so daß sie unmittelbar nach denen Glucks die Teilnahme des Pariser Publikums in hohem Grad erregen konnten.