Saccharimetrie
[* 2] (Saccharometrie), die Ermittelung des Zuckergehalts eines
Körpers, besonders einer
Lösung. In reinen
Lösungen, welche nur
Zucker
[* 3] enthalten, kann man den
Gehalt mittels eines
Aräometers bestimmen. Für praktische
Zwecke benutzt man besondere
Aräometer
[* 4] (Saccharimeter
), welche den Zuckergehalt einer
Lösung direkt in
Prozenten angeben. Sie
werden auch in der Bierbrauerei
[* 5] angewandt, da
Lösungen von wasserfreiem
Malzextrakt dasselbe
spezifische Gewicht besitzen wie
Zuckerlösungen von gleichem Prozentgehalt.
Enthalten die Zuckerlösungen fremde Stoffe, durch welche das spezifische Gewicht beeinflußt wird, so bringt man sie durch Hefe [* 6] in Gärung, bestimmt nach Ablauf [* 7] derselben den aus dem Zucker gebildeten Alkoholgehalt und berechnet daraus den Zuckergehalt. Oder man versetzt die Zuckerlösung mit einer Lösung von weinsaurem Kupferoxydkali und bestimmt die Menge des hierbei entstehenden Kupferoxyduls. Handelt es sich um eine Rohrzuckerlösung, so muß man den Rohrzucker zunächst durch Kochen mit verdünnter Schwefelsäure [* 8] in Traubenzucker verwandeln. Am häufigsten bestimmt man den Zuckergehalt von Lösungen mit Hilfe des Polarisationsinstruments.
Rohrzucker und
Traubenzucker lenken die
Ebene des polarisierten Lichtstrahls nach rechts,
Fruchtzucker nach links, und zwar entspricht
die
Größe der Ablenkung dem
Gehalt der
Lösung von
Zucker. Polarimeter (Saccharimeter
) wurden konstruiert
von
Mitscherlich, Ventzke-Soleil,
Pohl und
Wild. Man stellt eine farblose Zuckerlösung her, füllt diese in eine an beiden
Enden durch Glasplatten geschlossene Metallröhre, legt letztere in den
Apparat zwischen zwei Nicolsche Prismen und beobachtet
direkt den
Grad der Ablenkung.