Sable
(franz., spr. ssabl), Zobel;
daher in der Wappenkunde s. v. w. Schwarz (vgl. Pelzwerk). [* 2]
Sable
55 Wörter, 429 Zeichen
Sable
(franz., spr. ssabl), Zobel;
daher in der Wappenkunde s. v. w. Schwarz (vgl. Pelzwerk). [* 2]
Sablé,
Stadt im franz. Departement Sarthe, Arrondissement La Flèche, am Zusammenfluß der Erve und Sarthe, Kreuzungspunkt der Eisenbahnlinien Le [* 3] Mans-Angers, Sillé le Guillaume-S. und La Flèche-S., hat ein großes Schloß, ein Collège, Fabrikation von Handschuhen, Wollspinnerei, Kohlengruben, Marmorbrüche und (1886) 5357 Einw.
bezeichnet nicht eigentlich eine Farbe, sondern die Eigenschaft von Körpern, Licht [* 5] weder zu reflektieren, noch durchzulassen, sondern vollständig zu absorbieren (s. Farben, S. 32).
Die gebräuchlichsten schwarzen Farben sind Beinschwarz, Frankfurter Schwarz, Ruß in seinen verschiedenen Formen (Lampenschwarz, Chinesische Tusche etc.), Thonschiefer etc. Auf Geweben aber bringt man schwarze Farben mit Blauholz und chromsaurem Kali oder mit Eisensalzen und Gerbsäure hervor.
Außerdem kommen mehrere Teerfarbstoffe, Anilinschwarz, Nigrosin etc. in Betracht.
1) Berthold, ein Franziskanermönch aus Freiburg, [* 6] der eigentlich Konstantin Anklitzen geheißen und neben seinem Klosternamen Berthold den Beinamen S. wegen der eifrigen Beschäftigung mit chemischen Arbeiten erhalten haben soll, erfuhr angeblich 1259 (1320, 1354) die explosive Wirkung einer Mischung von Salpeter, Schwefel und Quecksilber oder von Salpeter, Schwefel, Blei [* 7] und Öl und soll dadurch auf die Erfindung des Schießpulvers geführt worden sein. Sicheres ist hierüber nicht bekannt, doch scheint in Deutschland [* 8] ganz allgemein der Glaube verbreitet gewesen zu sein, daß zu Anfang des 14. Jahrh. ein Mönch das Schießpulver [* 9] erfunden habe. Einige nennen S. einen Mainzer, andre einen Nürnberger Franziskaner; einige lassen ihn seine Erfindung zu Goslar, [* 10] andre zu Köln [* 11] machen. 1853 ward ihm zu Freiburg ein Denkmal errichtet.
2) Friedrich Heinrich Christian, protest. Theolog und Pädagog, geb. zu Gießen, [* 12] wurde 1790 Pfarrer in Dexbach bei Marburg, [* 13] 1796 zu Echzell in der Wetterau und 1798 in Münster [* 14] bei Gießen, 1804 Professor der Pädagogik und Theologie zu Heidelberg, [* 15] wo er starb. In seiner Jugend der Kantschen Richtung zugethan, neigte er sich in seinem spätern Alter einer mild positiven Denkart zu. Von seinen pädagogischen Schriften sind hervorzuheben: »Grundriß einer Theorie der Mädchenerziehung« (Jena [* 16] 1792, 2. Aufl. 1836);
»Erziehungslehre« (Leipz. 1802-13, 4 Bde.; 2. Aufl. 1829-30, 3 Bde.);
»Lehrbuch der Pädagogik und Didaktik« (Heidelb. 1805; später als »Lehrbuch der Erziehung und des Unterrichts« erschienen, 4. Aufl., von Curtmann neu bearbeitet, 1846-47; 8. Aufl. 1880-82, 2 Bde.).
3) Johann Karl Eduard, protest. Theolog, geb. zu Halle, [* 17] studierte daselbst Theologie und Philologie, wurde 1825 Lehrer an dem Pädagogium Unsrer Lieben Frauen in Magdeburg, [* 18] 1826 Pfarrer zu Altenweddingen und 1829 Professor der praktischen Theologie, Superintendent und Kirchenrat zu Jena, wo er 1836 auch das Direktorium des homiletischen Seminars erhielt. Seit 1849 Mitglied des neugebildeten weimarischen Kirchenrats, starb er Er veröffentlichte außer Kanzelreden: »Das erste Jahrzehnt der Universität Jena« (Jena 1858). Von der »Protestantischen Kirchenzeitung« hat er sich 1857 zurückgezogen.
4) Karl, freisinniger protest. Theolog, geb. zu Wiek auf Rügen, war, nachdem er seine Beteiligung an burschenschaftlichen Verbindungen (1837) mit Haft verbüßt hatte, Mitarbeiter an den »Hallischen Jahrbüchern« und habilitierte sich zu Halle 1842 als Privatdozent; doch wurde ihm schon 1845 vom Ministerium das Dozieren untersagt, da er an den Versammlungen der protestantischen Freunde teilgenommen hatte. 1848 ward er von dem Kreis [* 19] Torgau-Liebenwerda in die deutsche Nationalversammlung gewählt, und 1849 erhielt er eine außerordentliche Professur der Theologie zu Halle. 1856 ward er als Oberkonsistorialrat und Hofprediger nach Gotha [* 20] berufen und 1858 hier zum Oberhofprediger und 1876 zum Generalsuperintendenten befördert. Er starb An der Gründung des Protestantenvereins hatte S. namhaften Anteil. Unter seinen Schriften sind hervorzuheben: »Über das Wesen der Religion« (Halle 1847);
»Lessing als Theolog« (das. 1854);
»Zur Geschichte der neuern Theologie« (Leipz. 1856, 4. Aufl. 1869);
»Predigten aus der Gegenwart« (8 Sammlungen, das. 1859-83).
Vgl. Rudloff, Karl S. (Gotha 1886).