Sabadilla
Brandt (Schoenocaulon A. Gray, Asagraea Lindl.), Gattung aus der Familie der Liliaceen, Zwiebelgewächse mit grasartigen Wurzelblättern, schaftständiger, gedrängter, vielblütiger Traube und eiförmig länglicher, papierartiger, vielsamiger Kapsel. Fünf Arten im wärmern Nordamerika. [* 2]
S. officinarum
Brandt
(Schoenocaulon officinale A. Gray,
Veratrum officinale
Schlechtd,
mexikanisches
Läusekraut, Cebadilla,
Cabadilla), mit 1,25 m langen Blättern, bis 2 m hohem Blütenschaft
und einfacher, sehr reichblütiger Blütentraube mit vollständigen
Blüten im untern und unfruchtbaren (mit rudimentärem
Pistill) im obern Teil, wächst am östlichen Abhang der
Andes von
Mexiko,
[* 3] in
Guatemala
[* 4] und
Venezuela,
[* 5] wird besonders bei
Veracruz
kultiviert und liefert die früher offizinellen
Fructus sabadillae
(Sabadillsamen).
Diese sind 8-15 mm lang, 4-8 mm breit und bestehen aus drei länglichen, nach oben verschmälerten, blaßbräunlichen Karpellen mit je 1-6 länglichen, zusammengedrückten, dunkelbraunen, glänzenden Samen. [* 6] Letztere enthalten Fett, Harz, Bitterstoff und Veratrin; sie dienten früher als Läusekörner gegen Ungeziefer etc., sind aber jetzt völlig obsolet und werden nur noch zur Darstellung von Veratrin benutzt. Die Pflanze und deren Gebrauch wurde zuerst von Monarda 1517 beschrieben; die Drogue kam 1726 nach Deutschland, [* 7] die Zwiebel dient in Mexiko als Wurmmittel.