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Vgl. die Biographien von Pastor Diaz und von Canete (Madr. 1884).
Saavedra, Miguel de, s. Cervantes Saavedra. Saaz.
1) Bezirkshauptmannschaft in Böhmen, bat 403,34 (ikm und (1890) 43 655 (20 925 männl., 22 730 weibl.) meist deutsche E. in 71 Gemeinden mit 88 Ortschaften und umfaßt oje Gerichtsbezirke Postelberg und S. - 2) S., czecb. ^atee, Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft, eines Kreis- und Bezirksgerichts (270,0" hkm, 32 427 E.), an der Eger, über die eine Kettenbrücke (1826), die älteste Böhmens, führt, an den Linien Dur-Pilsen der Osterr. Staatsbahnen und Prag-Komotau-Eger der Vuschtiehrader Eisenbahn, hat (1890) 13 234 meist deutsche E., Dekanatskirche (1206) und 5 an- dere Kirchen, Synagoge, Ratbaus (1559), Staats- Obergymnasium, Kranken-, Waisenhaus, Bürger- spital, Wasserleitung (1894); Maschinenbauanstalt, Fabriken für Zucker, Draht- und Hufnägel, Pech, Kartonnagen, Leder und Sprungfedern, Brauerei, Mühle, Gurken-, Gemüse- und bedeutenden Hopfen- bau. S. ist der Mittelpunkt des böhm. Hopfenbaues und -Handels.
Der Saazer Hopfen, welcher in Stadt-, Bezirks- und Kreishopfen unterschieden wird, hat Weltruf. Institute für Hopfen sind die Hopfen- signieranstalt der Stadt S., der städtische Hopfen- bauvercin, das Gremium für Hopfen- und Pro- duktenhandel und der Hopfenbauverband. In der Nähe Schloß Dobritschan mit kleinem Mineral- bad. -
Vgl. Schlesinger, Urkundenbuch der Stadt S. bis zum I. 1526 (Prag 1892).
Sab (Mehrzahl Sän), s. Buschmänner. 5"b., hinter lat. naturwissenschaftlichen Namen Abkürzung für Edward Sabine (s. d.). Saba, niederländ. Antille, s. Samt Eustache. Saba, Sabäa (hebr. 3eb6d5), das Gebiet der Sabäer (s. d.). Saba-Bai, Bai des Roten Meers, s. Assab-Bai. Gabac (spr. schabatz), Stadt im serb. Kreis Po- drinje, an der Save, 65 Km westlich von Belgrad, hat (1890) 10518 E., ein Untergymnasium;'leb- haften Getreide- und Viehhandel. Sabadell, indilstriereiche Bezirksstadt der span. Provinz Barcelona in Catalonien, rechts vom Ri- poll, an der Linie Barcelona-Manresa-Lerioa der Nordbahn, hat (1887) 19 645 E.; Baumwoll-, Woll- und Papierindustrie, Gerbereien und Vreunereien. äa.'kÄ.üiiiI. ^7'"ncit oder 8^N06nn03,nIcn ^4. ceen (s. d.) mit nur wenigen centralamerik.
Arten. Die wichtigste ist 8. ot'ücinai-um Aee^, die be- sonders in Veracruz angebaut wird. Sie liefert den Sabadill-,Kapuziner- oder Läusesamen,der gepulvert Bestandteil der Läusekö'rncr (s. d.) und des Kapuzinerpulvers (s. d.) ist. Er ist 1-6 mm lang, 2 mm dick, glänzend braunschwarz, geruchlos, hat aber einen sehr scharfen Geschmack und enthält zwei Alkaloide: Sabadillin und Veratrin; zur Darstel- lung des Veratrins (s. d.) werden zährlich gegen 100000 kF verarbeitet.
Ausfuhrhafen für den Sa- men ist La Guaira. Sabäer, Name eines südarab. Volksstammes, welcher im Altertum die Herrschaft über Jemen ausübte und die Oberhoheit über die zahlreichen, in verschiedenen Teilen Jemens herrschenden Teil- fürsten besaß. Sowohl das Alte Testament als auch die griech. und röm. Schriftsteller berichten über die Kultur und den Reichtum des Reichs der S., die kostbaren Produkte ihres Landes, wieNüu- cherwerk, Gold, Edelsteine u. s. w., mit welchen sie einen schwunghaften Exporthandel nach Syrien und Ägypten betrieben; ihre Handelsverbindungen reichten bis nach Indien und Mlüopien.
Durcb Handelskolonicn dehnte sich ihr Einfluß auch auj die nördlichern Teile Arabiens aus. Die S aMen als wohlhabendes und üppiges Volk, dies ist aucb aus der biblischen Erzählung von der Königin von 8 (Saba), der Zeitgenossin Salomos (1 Kon. 10),. ersichtlich. Die großen assyr. Erobererer ria teten im 8. Jahrh. v. Chr. ihre Aufmerksamkeit auch aus das reiche Kulturland der S. 715 v. Chr. rühmt der Assyrerkönig Sargon auf einer keilschriftlichen Tafel, daß er den sabäischen König Iatamara tributpflichtig machte.
Mit den S. rivalisierten in Südarabien die Minäer (die als mächtiges Volk geschilderten NWlüm, Nina^i der Alten), deren Sitze sich in den östl. Teilen Südarabiens bis nach Hadhramaut befanden, sich aber durch Handelskolo- nien gleichfalls nach dem Norden erst^ckl zu haben scheinen. Während die Inschriften eine chronol. Schichtung der aufeinanderfolgenden Dynastien der S. ermöglichten (vgl. D.H. Müller, Die Burgen und Schlösser Südarabiens, 2 Hefte, Wien 1879-81), lassen sie hinsichtlich der Minäer sür jetzt noch manche Frage ofsen.
Ein neuerer Forschungsreisender, Eduard Glaser, hat die These aufgestellt, daß die Herrschaft der Minäer nicht parallel neben der der S. bestand, sondern der letztern geschichtlich voran- ging, bis in das zweite Jahrtausend v. Chr. zurück- vcrfolgt werden kann und stufenweise durch das Über- gewicht der S. vollends verdrängt wird («Skizze ocr Geschichte und Geographie Arabiens», Bd. 2, Verl. 1890). Unter Augustus (24 v. Chr.) unternimmt Älius Gallus seinen Kriegszug in das Reich der S. Bald darauf tritt die Verdrängung der S., deren Re- sidenz in der Stadt Marib (^Iln-ilUiH) war, durch ein anderes füdarab.
Volk, die Himjariten (Home- riten der Alten) ein, welche ihre Sitze ursprünglich im südwestl. Teil Jemens hatten; die Hauptstadt ihres Reichs war Zafar. Ihre Könige führen bei den arab. Geschichtschreibern den Titel Tobba' und wor- den als sehr mächtige Herrscher geschildert. Unter ihrer Herrschaft hat die jüd. und (von Äthiopien aus) die christl. Religion in Südarabien Fuß gesaßt und eine Anzahl südarab. Inschriften aus der Zeit vom 4. bis 6. Jahrh. n. Chr. trägt ganz mono- theistischen Charakter.
Die arab. Berichte führen die Ausbreitung des Judentums in Jemen auf den himjaritifchen König As' ad Abu Karib (200-236 n. Chr.) zurück, welcher auf seinem Kriegszug gegen den Norden in Iathrib (dem spätern Medina) mit seiner ganzen Armee sich zum Judentum bekehrt haben soll, das er auch nach seiner Rückkehr in seinem Staate einführte. Im 4. Jahrh, breitete sich auf Be- trieb des Kaisers Constans und durch Vermittelung des Bischofs Theophilus auch das Christentum in Jemen aus.
Der letzte himjaritische König Dsü Nu- was (490-525), der gleichfalls dem Judentum an- gehörte, bedrückte die Christen in Nedschran, welche gegen ihn die Äthiopier herbeiriefen; diefe sielen nun mit einem großen Heer in Jemen ein, stürzten 525 das Himjaritische Reich und brachten Jemen unter üthiop. Herrschaft. 575 gelang es dem Urenkel des Dsü Nuwäs, mit Hilfe der Perser und als pers. Vasall den Thron seiner Ahnen zu besteigen. Vom I. 600 an übten die Perser durch ihre Statthalter die Herrschaft über Jemen aus, bis es im 1.634 dem Mohammedanischen Reiche einverleibt wurde.