Saarlouis
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Kreisstadt und Festung [* 2] im preuß. Regierungsbezirk Trier, [* 3] an der Saar und der Linie Saarbrücken-Konz der Preußischen Staatsbahn, 175 m ü. M., hat gerade Straßen, einen mit Alleen gezierten, geräumigen Marktplatz, eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, ein Progymnasium, ein Amtsgericht, Fabrikation von Leder und Bijouteriewaren, Lederhandel, Schiffahrt und (1885) mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 30 und 4 Batterien Feldartillerie Nr. 8) 6788 meist kath. Einwohner. Unmittelbar bei S. liegen die Dörfer Fraulautern mit 2 Oberförstereien, großer Blechwarenfabrik und 3483 Einw., Roden mit ¶
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3720 Einw., Dillingen (s. d. 2), Wallerfangen mit einer Fayencewarenfabrik und 2534 Einw. und Wadgassen mit einer Kristallglaswarenfabrik und 856 Einw. Die Festung auf dem linken Saarufer hat auf dem rechten ein Hornwerk. [* 5] Sie ward unter Ludwig XIV. 1681-85 von Vauban zur Deckung Lothringens angelegt, blieb im Ryswyker Frieden bei Frankreich und ward im spanischen Erbfolgekrieg 1705 vergeblich belagert. Während der ersten französischen Revolution hieß die Stadt Sarre libre. Im zweiten Pariser Frieden vom ward S. an Preußen [* 6] abgetreten. Es ist der Geburtsort des Marschalls Ney.
Vgl. Schmitt, Der Kreis [* 7] S. unter den Römern und Kelten (Trier 1850).