Titel
Saale
,
1) (Fränkische S.) Fluß im bayr. Regierungsbezirk Unterfranken, entspringt östlich von Königshofen bei dem Dorf Alsleben an der meiningischen Grenze aus dem Salzloch oder Saalbrunnen, fließt zuerst westlich, dann südwestlich, nimmt rechts die Milz, Streu, Brend, Schondra und dicht vor ihrer Mündung die Sinn, links die Lauer auf und mündet nach einem Laufe von 112 km bei Gemünden rechts in den Main. Sie dient zum Holzflößen und ist von Gräfendorf ab 15 km für kleine Fahrzeuge schiffbar. - 2) (Sächsische oder Thüringische S.) Fluß im mittlern Deutschland, [* 2] entspringt 728 m hoch auf dem Fichtelgebirge, am Großen Waldstein im bayr. Regierungsbezirk Oberfranken, fließt dann durch die Fürstentümer Reuß [* 3] und Schwarzburg-Rudolstadt, den östlichen Teil des Herzogtums Meiningen, [* 4] den westlichen Teil des Herzogtums Altenburg, [* 5] den östlichen Teil des Großherzogtums Weimar, [* 6] den preußischen Regierungsbezirk Merseburg, [* 7] den westlichen Teil des Herzogtums Anhalt [* 8] und den preußischen Regierungsbezirk Magdeburg [* 9] und fällt dort nach einem Laufe von 364 km unterhalb Saalhorn, südöstlich von Barby, links in die Elbe.
Die namhaftern Städte, welche sie auf diesem Lauf berührt, sind: Hof, [* 10] Saalburg, Saalfeld, [* 11] Rudolstadt, [* 12] Kahla, Jena, [* 13] Kamburg, Kosen, Naumburg, [* 14] Weißenfels, [* 15] Merseburg, Halle, [* 16] Wettin, Bernburg, [* 17] Nienburg [* 18] und Kalbe. Die S. hat, viele Krümmungen und einen großen Bogen [* 19] nach Westen abgerechnet, eine nördliche Hauptrichtung, wird im obern Laufe viel zum Flößen benutzt und ist von Naumburg an auf 159 km durch Korrektion und 15 Schleusen für Kähne von 150-200 Ton. schiffbar.
Neuerdings ist Kettenschiffahrt von der Mündung bis
Halle eingerichtet, auch eine
Verbindung mit der
Elster
[* 20] bei
Leipzig
[* 21] durch den
Bau des Saale
-Elsterkanals in
Angriff genommen, da der Floßgraben, welcher eine
Verbindung zwischen beiden
Flüssen oberhalb
Halle und
Leipzig herbeiführt, schon längst keine Bedeutung mehr hat. Die S. hat an ihren
Ufern mehrere
Salzquellen,
die teils zur Salzbereitung, teils zu Solbädern dienen
(Sulza,
Kösen,
Dürrenberg,
Halle), und ist ziemlich
fischreich.
Von Saalfeld bis Weißenfels fließt sie in einem schönen, von zahlreichen Burgen [* 22] geschmückten und gut angebauten Thal, [* 23] auf dessen Randhöhen in günstigen Lagen auch ein nicht unbedeutender Weinbau betrieben wird. Ihre bedeutenden Nebenflüsse sind von rechts: die Lamitz, Regnitz, Wiesenthal, Orla, Roda, Gleiße, Wetha, Rippach, Elster und Fuhne; von links: die Selbitz, Loquitz, Schwarza, Ilm, Unstrut, Gösel, Laucha, Salza, Schlenze, Wipper und Bode. - 3) (Saal, Salzburgische S.) s. Saalach.