forlaufend
.
943 mächtig geworden ist, ba ist doch lne Vnade viel mächtiger geworden,
Rom. 5, 20. Sollen wir denn m der Sünde
beharren, auf baß die Gnad? desto mächtiger werde, Rom. s, 1. Das sei ferne . wie sollten wir in der Sünde
wollen leben,
der wir abgestorben find? v. 2. So lasset mm die Sünde
nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, ihr
Gehorsam zu leisten m ihren Lüsten,
Rom. 6, 13. Begebet nicht der Sünde
eure Glieder zu Waffen der Ungerechtigkeit
ib.
v. 13. Die Sünde
wird nicht herrschen können über euch «., ib. u. 14. GOtt
fei gedankt, daß ihr Knechte der Siindkn gewesen seid,
ib. v. 17. Nun ihr srei geworden seid von der
Sünde
, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit,
ib. v. 18. 20. 2Z. Der Tod ist der Sünden
Sold,
ib. v. 23. Die Sünde
erkannte ich nicht ohne durch das Gesetz,
Röm. 7, 7. ohne das Gesetz war die Sünde
todt,
ib. v. 8. da
aber das Gebot kam, war die Sünde
wieder lebendig (erkannte ich erst, dnß sie Sünde
märe), v. 9. Das Gesetz ist geistlich,
ich aber bin fleischlich, unter die Sünde
verkauft,
ib. v. 14. So thue ich nun dasfelbige nicht, sondern
die Sünde
, die in mir wohnet,
ib. v. 17. 20. Was nicht aus dem Glauben gehet, das ist Sünde
,
Röm. 14, 23. Der Stachel
des Todec ist die Sünde;
die Kraft aber der Sünde
ist das Gesetz,
1 Cor. 15, 56. Die Schrift hat es
Alles beschlossen unter
die Sünde
,
Gal. 3, 22. (S. Seschließen Z. 3.) Und auch euch (hat er lebendig gemacht,
c. 1, 20.). da ihr todt wäret durch
Uebertretung und Sünden
,
Eph. 2, 1. Und geoffenbaret werbe der Mensch der Sünden und das Kind des Verderbens, 2 Thefs.
2, 3. (S. Adadoon ß. 6.) Mache dich nicht theilhastig fremder Sünden,
1 Tim. 5, 22. Wer am Fleisch
leidet, der höret auf von Sünden,
1 Petr. 4, 1. Die Liebe decket auch der Sünden Menge,
ib. v. 8. (S. Vecken ß 5.) So
wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns, 1 Iah. 1. S.
Lo wir aber die Sünde bekennen, so ist er getreu und gerecht, daß er uns die Sünde vergiebt, und reiniget uns von aller
Untugend,
ib. v. 9. Es ist eine Sünde zum Tode (nmthwillige und boshafte): dafür sage ich nicht, daß
Jemand bitte,
1 Joh. 5, 16.
Alle Untugend ist Sünde: und es ist etliche Sünde nicht zum Tode,
ib. v. 1?. Sondern ermahnet
euch selbst
alle Tage ? daß nicht Jemand verstocket werde durch
Betrug der Sünde,
Ebr. 3, 13. Ich will gnädig sein ihrer
Untugend, und ihren Sünden,
Ebr. 8, 12.
c. 10, 17. Es ist unmöglich durch Ochsen- oder Bocksblut Sünden
wegnehmen, Edr. 10, 4. 11. Laßt uns ablegen die Sünde, die uns immer anklebt und träge macht,
Ebr. 12, 1. Wenn die Lust
(welche auch Sünde, Röm. ?, 17.) empfangen hat, gebieret sie die (wirkliche, beftnders, worein man
willigt) Sünde, Iac. 1, 15. (S.
Empfangen ß. S.) Wer da weiß Gutes zu thun, und thut es nicht, dem ist eZ Sünde, Jac.
4, 17. Ihre Sünden reichen bis an den Himmel, Ofsb. 18, 5. §. 2.
Ps. 109, 7. Vor GOttes Gericht hat den Judas anfänglich
sein Gewissen, hernach der Tod gesührt, und da er ohne Zweifel in^ der
Angst, aber ohne Glanben gebetet,
so ist es ihm zn größerer Sünde; ja, gar zur Verzweiflung aus gerechtem Gericht und Verhängniß GOttes gerathen. (So,
wenn der Psalm messiamsch und v. 8. auf den Judas bezogen wird. Er kann aber auch im Allgemeinen auf
die Feinde GOttes und der Kinder GOttes gehen; und ihr Gebet muß, weil ihr Herz ohne Liebe und Versöhnlichkeit ist, ihnen
zur Sünde gereichest, ihre Schuld und Strafe desto größer machen.) Wer sich denselben lehren läßt, deß Leben müsse
gottlos sein (Wenn er vor Gericht erscheint, so müsse er, als ein Mroammter, heraus
gehen); und sein
Gebet müsse Sünde sein. z. 3.
Esa. 27, 9. Darum wird die Sünde Ja-cobs aufhören.
Allein Christi
Blut reinigt von Sünden,
1 Joh.
1, 7. Trübsal und Verfolgungen siud nicht die verdienstlichen Ursachen, wodurch man sür die Sünden büßt
(wider die Papisten); sondern GOtt behütet dadurch seine Kirche vor falschem Gottesdienst, besonders heidnischen Greuelu. 8. 4.
Jer.
18, 23. Laß ihre Sunde vor dir uichi ausgetilget werden, das siud uicht Worte ei-ues rachgierigen, sondern eines für GOttes
Ehre und Gerechtigkeit eiferuden und die Strafe verkündigenden Propheten. §. 5.
Hos. 10, 10. Die zwei
Sünden sind die zwei Kälber Jerobeams,
1 Kön. 12, 29. als zwei Vrunnquellen, woraus alles Uebel und Jammer geflossen.
^. 6. Sändr thun. (S. §. 1. Sünder.) Ihr habt eine große Sünde gethan; nun will ich hinauf steige» zu dem tzErrn,
ob ich vielleicht eure Sünde versöhnen möge,
2 Mos. 32, 30. Ein Grimmiger thut viel Sünde,
Sprw.
29, 22. Man kann sich so schämen, daß man Sünde daran thut,
Sir. 4, 25. Wer Sünde thut, der ist der Sünde Knecht,
Joh.
6, 34.
Alle Sünden, die der Mensch thut, sind außer seinem Leibe,
1 Cor. 6, 18. Wer Sünde thut, der
thut auch Unrecht, und die Sünde ist das Unrecht,
1 Joh. 3, 4. (8. 1.) Wer Sünde thut, der ist vom Teufel,
ib. v. 9. Wer
aus GOtt geboren ist, der thut nicht Sünde,
ib. v. 9. (S. Geboren.) So ihr aber die Person ansehet,
thut ihr Sünde, Jac. 2, 9. Und so er hat Sünde gethan, werden sie ihm vergeben sein, Iac. 5, 15. z. 7. GDtt ist nicht Urheber
der Sünde. (Wider die strengen Reformirten und Fawlisten, vergl. die Stellen in Löschers
Anrede hinter seiner Historia Nowum
III. S. 18. 19.) Hat der Schöpfer
Alles wohl gemacht,
1 Mos. 1, 31. und ist die Quelle alles Guten,
Jer.
2, 13. so kann cr uicht Ursache der Sünden sein,
Ps. 5, 5. Zitc. 1, 13. 14.
Sir. 15, 21. sonst könnte GOtt nicht GOtt .oder
die Sünde nicht Sünde sein; auch wäre in der Schrift der heilige Zorn GOttes über die Süude widersinnig,
und der Mensch hörte auf zurechuungs-fähig zu seiu.
Wahr ist es, GOtt ist die Ursache alles Wesens und Vewegens, A.G. 17, 28. und er weiß auch vorher, daß der Meusch sündigen kanu und will; allein darnm ist er uicht Ursache der Sünde. Denn die Bewegung ist an und für sich gut, sie wird aber zur Sünde durch dse dabei vorkommende Abweichung von der Regel des göttlichen Gesetzes. Ja die Sünde ist eigentlich keine Bewegung, sondern ein Mangel, Gebrechen und Irrthum des Herzeus in der Bewegung. Z. B. daß der Dieb die Hand bewegen kann, das ist von GOtt, daß er sie aber zum Diebstahl mißbraucht, das ist eine zufällige Unordnung, welche uicht von GOtt.
Und GOttes Vorherwissenheit zwingt den Menschen nicht, daß er Sünde thun müsse.' Die Sünde ist also vom Teufel, Joh. 8, 44. Gph. 2, 2. und des Menschen freien Willen, Matth. 23, 37. Röm. 5, 12. 1 Tim. 2, 14. (S. Fallen §. 14.) Ob GM Sünden mit Sünden straft? Ps. 69, 28. Ja; aber a) nicht auf diese Weise, daß er 1) die bösen Begierden den Menschen vermehre, oder 2) den Satan anreize, die Ruchlosen noch mehr zu verstricken, indem dieser au und für sich uur allzu geneigt dazu ist. Keineswegs! sondern b) in diesem Verstande kann es gesagt werden, daß 1) nach der natürlichen Ginrichtuug des Herzens durch jede Sünde der Reiz zum Bösen genährt, der Trieb zum Gnten dagegen geschwächt wird, sowie auch in einer Sünde immer schon der Keim zur andern Sünde liegt, was aus der Verwandtschaft der Laster folgt; und 2) daß GOtt seine Hülse, wegen der Verachtung seiuer Gnade, nach seiner Gerechtigkeit denjenigen, ¶
forlaufend
944 Sünbe. welche in der Sünde beharren, versagt, und ihnen seinen Beistand gänzlich entzieht, wodurch sie denn unvermeidlich ans einer Sünde in die andere fallen, Ps. 69, 28. Csa. 6, 9. 10. 2 Thess. 3, 10. 11. Röm. I, 23. 24. 1 Kön. 22, 8. 9. §. 8. Die Sünde ist zweierlei. Die Erb- und wirkliche Sünde. §. 9. Die Erbsünde ist kein Traum. (Wider die Weigclianer und Socinianer.) S. 1 Mos. 6, 5. Ps. 14, 1. Ps. 51, 7. Hiob 14, 4. Eph. 2, 3. wozn wäre die Vcschneidung und Reinigung im 31. T. und die Tanfe im N.' T. für alle Menschen eingesetzt worden? wozn diente die Wiedergeburt, und allgemeine Erlösung? warum stürben die Kinder im Muttcrleibe? Röm. 6, 23. und Christus betrachtete offenbar die Menschen als von Natur böse, verdorben, Matth. 7, 11. c. 18, 7. Joh. 3, 6. Sie ist aber anch nicht die Natur und Substanz des Menschen selbst, sondern ein Nebel und eine Vcr-derbung der ganzen menschlichen Natur, welche nicht allciu in der Beraubung des anerschaffencn Eben-Mdes Gattes, Ps. 51,'7. Röm. 5, 19. sondern anch in einer Neiguug zum Bösen, dieses mit Lust zn vollbringen, besteht, Röm. 7, 17. Jenes heißt privativum, dieses positimtm. Sie heißt sonst: (S. Creatur.) 1) Der siindliche Leib, Röm. 6,. e. 2) schlechterdings Sünde, weil sie die Quelle der wirklichen Sünden, Röm. 7, 6. 2) die inwohnende Sünde, Röm. ?, 17. 4) das Böse, so uns anhänget, Röm. 7, 21. b) die Sünde, so uns anklebet und träge macht, Ebr. 12,. i. 6) das Gesetz in den Gliedern, Röm. 7, 23. 7) das Fleisch, Röm. 7, 16. Gal. 5, 16. 17. 19 :c. §. 10. Die angeborene Lustseuche wollen die Päpstler für keine Sünde achten, damit ihnen die Erfülluug der zehn Gebote nicht unmöglich fallen soll;
allc'in dieses streitet wider Röm. 7, 7. Matth. 5, 28. Eph. 4, 22. 2 Petr. 2, 10. Alle Menschen außer Christus, welcher nicht nach dem ordentlichen Laufe der Natur geboren, Luc. 1, 35.^. sind mit dieser Unreinigkeit behaftet, Joh. 3, 6. denn sie wird durch die leibliche Zeuguug fortgepflanzt, Ps. 51, 7. Hiob 14, 4.-. Die Frucht artet nach dem Stamme, Fleisch vom Fleisch.
Und regt sich auch in den Wiedergeborenen, Röm. 7, 18. 19. 24. Darum irren die Franciscaner und Jesuiten, welche die GottegZebarerin davon frei sprechen wollen, uuein-gcdenk, daß Maria wirklich gesündigt, Luc. 2, 48. Joh. 2, 4. getauft und gestorben. (Der Ausdruck ?Erbsünde" ob er gleich uubequem scheinen könnte, läßt sich dach als widerspruchsfrei erklären. Insofern die Disposition zum Bösen angeerbt ist, ist sie freilich nicht zurechnungsfähig; aber insofern unser Wille sich so leicht diesem Hange hingiebt, ist es des Menschen Schuld. Am allermeisten' ist der Mensch dafür verantwortlich und strafbar, daß er erst diesen Hang durch sein Einwilligen eine so furchtbare Stärke hat erlangen lassen, als er bei stetem Widerstand nie würde erlangt haben; gerade wie eine körperliche krankhafte Disposition durch unregelmäßiges Leben verschlimmert wird, während sie durch strenge Ordnung vermindert oder fast gehoben werden kann. Vergl. die klass. Schrift von «/. I^es/el/ turs, KßÄSon anä Vx^sriknos, Vri8to1 1757. vorzüglich gegen 3^?o?-; Jul. Müller die christliche Lehre von der Sünde. I. Vom Wesen und Grund der Sünde. Bresl. 1839.) * Welcher unter euch kann mich einer Sünde zeihen? Iotz. 6, 46. Er hat den, der UoN ke'mer Sünde wußte, stlr un3 zur Sünde Munde erfunden, i Petr. 2, 22. Und ihr wisset, daß er ist erschienen, auf daß er unsere Sünde wegnehme, und ist keine Sünde in ihm, i Joh. 8, 5. Der versucht ist allenthalben, gleichwie wir, doch ohne Sünde, Ebr. 4, 15. §. 11. Diese Crbseuche, welche die ganze Natur des Menschen vergiftet, ist die unreine Quelle, woraus die wirklichen Sünden entspringen, Ps. 51, 7. Röm. 7, 17. Denn wenn der Mensch die Erb-shnde herrschen läßt, so wird sie eine Ursache vieler Sünden, Gal. 5, 16. 19?21. Und gleichwie alle Süuden ihrer Natur nach den Tod verdienen, also. anch diese; denn durch diese ist der Tod zu allen Menschen hindurchgedrungen, und macht Kiuder des Zorns, Eph. 2, 3. Röm. 6, 23. Und obschon die Menschen in der Tanfe durch die Wiedergebnrt davon befreit werden, so geschieht es doch nicht so, daß keine Erbsünde sei, sondern daß sie ihnen nicht zugerechnet werde, und den Wiedergeborenen schade. (Die Lehre von dem ursprünglichen Hange zum Bösen hat ein hohes praktisches Moment. Ohne dieses innere Böse zu erkennen, bleibt der Mensch in völliger Unbekanntschaft mit sich, und es verräth Verstandesschwäche und Unlanterkcit, es leugnen zu wollen, führt auch zu vielen Mißgriffen, besonders in pädagogischer Hinsicht. Dagegen ist die richtige Erkenntniß der Sünde die Grundbedingung aller Selbsterkenutniß, Quelle der .Demuth, der Vuße. Sie ist unentbehrlich znr gründlichen Besserung, zur Tödtung der Eigenliebe; sie treibt zn Christo hin, und macht erst das absolute Bedürfniß einer Grlö» sung, also des Christenthnms, recht klar und fühlbar; und dringt, den Gnadenbeistand des heiligen Geistes zu sllchcn.) §. 12. Die wirkliche Sünde, als eine böse Frucht der Erbsünde, ist eine jedwede innerliche oder äußerliche Handlung, welche mit dem Gebote GOttes streitet. z. 13. Man theilt sie in solche, a) welche mit Wissen und Willen wider das Gewissen, und b) welche aus meuschlicher Schwachheit und Unwissenheit, Ps. 19, 13. begangen werden. Zu diestu gehören die Schwachheitssünden der Wiedergeborenen, Röm. 7, 19. Gal. 6, 1. §. 14. Die Erlassungssünbe ist, welche einem, der ungehenchelte Buße thut, durch und um Christi willen, vergeben wird, Röm. 8, 1. An und für sich selbst und von Natur ist zwar cine jede Sünde eine Tadsünde s§. 11.), Jac. 2, 10. Allein sie wird zufälliger Weise eiue Erlassungssünde genannt.
Auch die Heiligen* lMen außer der Erbsünde inwohnende, aber nicht herrschende Sünden, Röm. 7, 17. 18. (S. Sünder.) " Moses, 2 Mos. 32, 32. 4 Mos. 20, 10. 12. Aaron, 2 Mos. 32, 1. lc. Mirjam, 4 Mos. 13, 1. 2. David, 2 Sam. 24,. i. 2 Sam. ii, i ff. Hiob, c. 3,. i. Jeremias, c. 20, 14. Ionas, c. 1, 10. Petrus, Matth. 26, 70. Paulus, A.G. 22, is lc. §. 15. In Ansehnng dessen, wider den man sündigt, geschieht es wider GOtt, den Nächsten und sich selbst, 1 Cor. 6, 18. und zwar mit Gedanken, Worten und Werken, Matth. 5, 21. 22. 28. z. 16. Die himmelschreienden Sünden, welche, wenn auch die Menschen schweigen, zu GOtt um Nache rufen,- sind.' 1) Das unschuldig vergossene Blut, 1 Mos. 4,. io. 2) die So-domiterei, i Mos. 16, 20. 3) die Unterdrückung der Nn» schuldigen, 2 Mos. 3. ?. 9. c. 22, 23. 27. 4) der zurückgehaltene Lohn des Arbeiters, Jac. 5, 4, ¶
forlaufend
Sunde. 945 z. 17. Die Sünde wider den Sohn GOttes ist, wenn einer die noch nicht erkannte evangelische Wahrheit ans Unwissenheit verfolgt, wie Sanl, A.G. 9, 4. oder die schon erkannte aus Schwachheit und Furcht vor Gefahr verleugnet, wie Petrus, Matth. 26, 72. Diejenigen sündigen wider den Sohn GOttes, welche a) seine heiligste Person verlästern, Joh. 8, 48. und den Namen JEsu unni'chlich im Munde führen, b) seinen Worten nicht glauben wollen, Joh. 8, 47. c) sein Verdienst gleichsam mit Füßen treten, und nicht achten, wie die Naturalisten und Werkheiligen, Ebr. 6, 6. d) IEsum zu einem Sündendiener machen, und bei ihren Sünden selig werden wollen, Gal. 2, 17. e) durch gegebenes Aergerniß, wodurch das heilsame Vertrauen auf Christum erstickt wird, 1 Cor. 8, 11. 12. Küsset den Sohn, Ps. 2, 12. Die Sünde wider den hei-ligen Geist ist, allgemein genommen, eine boshafte Widerstrebnng, Verfolgung, Lästernng der erkannten Wahrheit; ja, eine Verwerfung aller Gnadenmittel zur Seligkeit.
Die Beschaffenheit der Sünde macht es, daß sie nicht kann vergeben werden; denn wer hartnäckig beharrt, wie kann der einige Vergebung hoffen? Sonst ist die Gnade GOttes mächtig, und Christi Verdienst hinlänglich genng, daß keine Sünde so groß, welche den Bußfertigen nicht könne vergeben werden.* (Sünde wider den heiligen Geist ist nicht jede Sünde wider besseres Wissen und Gewissen: denn das ist eigentlich jede Sünde, z. V. ein Diebstahl, ein Mord; davon ist immer noch der Rei^ einer bösen Lust oder Leidenschaft die Nrsache; e? ist menschliche Sünde. Dagegen ist die Sünde wider den heiligen Geist eine directe Widrigkeit oder Feindschaft gegen diesen Geist, dessen Kraft man suhlt, indem man ihn für einen seindseligen, quälenden Geist ansieht, und daher in Haß gegen das Gute, als Gute, ja in Haß gegen GOtt übergeht. Doch so lange diese Gedanken nur innerlich bleiben, ist die Sünde noch nicht vollzogen; erst wenn die Gedanken ausgesprochen werden, wenn sie also in Lästernng des Geistes ausbrechen, ist die Sünde gezeugt. Daß dieser Sünde die Vergebung versagt wird, während die Lästerung JEsu verzeihbar ist, hat darin seinen Grund. Jene setzt allemal Erfahrung von der Kraft des heiligen Geistes an seinem Herzen voraus: wer diefen Trieb als einen bösartigen haßt und lästert, macht sich der Besserung unfähig; hingegen IEsus, das äußere Werkzeug der Wahrheit, konnte angefeindet, gelästert werden, ohne daß man die Kraft des heiligen Geistes empfunden hatte, aus Verblendnng, wie bei Paulus. Indessen führt die Bosheit gegen das heilige Werkzeug der Wahrheit leicht zum Haß der Wahrheit selbst. Die praktische Bedeutung dieser Lehre liegt darin, daß uns hier das Extrem des sittlich Bösen, die teuf-tische Sünde, znr Warnuug und Abschreckung vorgehalten wird; weil längeres Sündigen, besonders bei stärkern Gewisscnsrührungen, eine Annäherung zu jener Sünde ist, und weil zuletzt alle Sünden, wenn der Mensch darin bleibt, in Sünde wider den heiligen Geist, in erklärten Haß gegen GOtt, wie beim Satan, ausgehen.) Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben (werden); aber die Lästerung wider den Geist wird den Menschen nicht vergeben (werden).
Und wer etwas (ans Unwissenheit) redet wider des Menschen Sohn, dem wird e3 vergeben (wenn er Luße thut); aber wer etwas redet wi-ber den heiligen Geist (ihm doshaft widerstrebt, ihn lä-Nert lc. und dnvei behnrrt), dem wird es nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt, Matth. 12, 31. 33. (S. Vergebung.) Büchner's Hand-Concord. * Mir hast du Arbeit gemacht w deinen Sünden (Phil. 2,7. 8.). und hast mir Mühe gemacht in deinen Missethaten. Ich, ich tilge deine Uebertretung um meinetwillen, und gedenke deiner Sünde nicht, Esa. 43, 24. 25. Er ist um unserer Missethat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen, Esa. 53, 5. Der HErr warf unser Aller Sünde auf ihn, ib. v. 6. Und durch sein Erkenntniß wird er, mein Knecht, der Gerechte, Viele gerecht machen; denn er trägt ihre Sünden, ib. v. 11. 12. Siebenzig Wochen sind, so ? wirb die Sünde zugesiegelt, Dan. 9, 84. Zu der Zeit wird da§ Haus Davids und die Bürger zu Jerusalem einen freien, offenen Born haben wider die Sünde und Unreinigkeit, Zach. 13,. i. Er wirb sein Volk selig machen (nnd erretten) von ihren Sünden, Matth. i, 21. Siehe, das ist GOttes Lamm, welches der Welt Sünde trägt, Joh. 1, 23. Welcher ist um unserer Sünde willen dahingegeben und um unserer Gerechtigkeit willen auferwecket, Rom. 4, 25. Wie nun durch Eines Sünde die Vcrbammniß über alle Menschen gekommen ist, also «c., Röm. 5, 16. 21. Denn daß er gestorben, das ist er der Sünde gestorben, zu Einem Mal; daß er aber lebet, das lebet er GOtte, Röm. 6, 10. Und dies ist mein Testament mit ihnen, wenn ich ihre Sünde werde wegnehmen, Röm. n, 27. Ich habe euch zuvörderst gegeben, welches ich auch empfangen habe, daß Christus gestorben sei sür unsere Sünde, i Cor. 15, 3. Der sich selbst für unsere Sünde gegeben hat, Gal. 1, 4. Da wir todt waren in Sünden, hat er uns sammt Christo lebendig gemacht, Eph. 2, 5. Col. L, 13. Das Blut JEsu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde, 1 Joh. 1, 7. Welcher unsere Sünde selbst (als eine ihm anfgeleate Käst auf dns Holz hinaufgetragen, und dasellist) geopfert, 1 Petr. 2, 24. Derselbe ist die Versöhnung für unsere Sünde; nicht allein aber für die unsere, sondern auch für der ganzen Welt, i Joh. 2, 2. Nun aber am Ende der Welt ist er Ein Mal erschienen, durch sein eigenes Opfer die Sünde wegzunehmen, Ebr. 9, 26. 29. c. 10, 12. Der uns geliebet hat, und gewaschen von den Sünden, mit seinem Blut, Offb. i, 5. z. 18. Röm. 8, 3. Und verdammte die Sünde im Fleisch durch Sünde. GOtt hat seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches, nämlich in Knechtsgestalt, Phil. 2, 4. ff. worin er andern sündlichen Menschen gleich gehalten wurde, gesandt und durch ein Sund- oder Versühnopfer, welches Christus in seiner Niedrigkeit bis in den Tod dargebracht, die Sünde im Fleisch verdammt, d. i. er hat es so gerichtet an Christo nach seiner Gerechtigkeit, als wenn wir Alle für die Sünde, und sie selbst die Sünde mit nns die gerechteste Verdamm-niß ansgestanden, weil es an dem Bürgen für nns um der Sünde willen geschehen ist. (A. beziehen es nicht ans die Versöhnung durch Christum, sondern auf die Heiligung; daß durch Christum die Kraft, das Leben der Sünde gebrochen, uns die Befreiung von der Gewalt der Sünde erworben ist.) z. 19. 1 Cor. 15, 17. Ist aber Christus nicht auferstanden ? so seid ihr noch in euren Sun-den. Hat GOtt, als Nichter, seinen Sohn anfer-weckt, so ist durch diese Auferstehung Christi offenbar, d-aß GOtt seines Sohnes Genügthuuug angenommen, indem er den Bürgen los gelassen: hätte also GOtt Christum nicht aufgeweckt, so fehlte die göttliche Declaration, daß die durch Christum gestiftete Versöhnung vollgültig sei; und so würde die ganze Erlösung unkräftig. §. 20. Eine wirkliche Sünde, wie gering sie auch angesehen werden möchte, wird doch, wenn mau sie nicht in der Geburt zu ersticken sucht, eine verdammte Mutter vieler andern. Hatte David die Ehe gebrochen, so sann er ans Todtschlag, 2 Sam.. 119. ¶