Rylejew
,
Kondratij
Fedorowitsch
, russ. Dichter, geb. 18. Sept.
(a. St.) 1795, erhielt seine
Erziehung im St.
Petersburger
ersten Kadettenkorps, kam 1814 als
Fähnrich in die erste
Reserve-Artilleriebrigade und machte die
Kriege
gegen
Napoleon mit. Nachdem er sich 1820 verheiratet, nahm er seinen
Abschied.
Später in die Dekabristenverschwörung von 1825,
jenen kühnen
Versuch, in Rußland eine
Konstitution herbeizuführen, verwickelt, wurde er mit vier andern Hauptanführern:
Pestel,
Murawjew, Pestushew, Kachowskoi, zu St.
Petersburg
[* 2] in der
Festung
[* 3] vom
Leben zum
Tod befördert.
Rylejew
, war eine lebhafte, feurige Jünglingsnatur, seine Gedichte haben patriotischen Schwung, aber auch eine revolutionäre
Tendenz.
Seine Hauptwerke sind: »Dúmy« (»Träumereien«, 1825) und die epischen Dichtungen: »Woinarowski« (deutsch von Chamisso in dessen »Gedichten«) und »Die Beichte Naliwaikos« (beide 1825). Seine gesammelten Werke hat seine Tochter herausgegeben (Petersb. 1872),
doch sind darin einige in der Leipziger Ausgabe seiner Gedichte (»Stichotwórenija«, 1862) mit aufgeführte zu freie Gedichte nicht enthalten. Wertvolles aus dem Nachlaß des Dichters teilte neuerdings Jakuschkin im »Westnik Jewropy« (Nov. 1888) mit.