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Rutm, l^.^"^ ^H-O, ^ krystallinisches Glykosid der Gartenraute (Iluta Zi-^voolenZ _l^.), welches beim Kochen mit Säuren Quercetin und Isodulcit liefert. Rutland (spr. röttländ), kleinste Grafschaft Eng- lands, zwischen Northampton, Lincoln und Leicester, [* 3] 383 ykm mit (1891) 20659 E., ist sanft gewellt und fast durchweg von Ackerfeldern, Wiesen und Hutun- gen eingenommen. Der Welland an der Südgrenze und seine Nebenflüsse geben hinreichende Bewässe- rung.
Der lehmige
Boden ist fruchtbar und erzeugt, besonders im östl.
Teil, Weizen, während den westl.
Teil Grasfluren bedecken.
Auch Schafe
[* 4] und
Käse (Stiltonkäse) stehen in gutem Rufe.
Ackerbau und mehr noch Viehzucht
[* 5] sind Haupterwerbszweige; die
Industrie
beschränkt sich auf Woll- und
Baumwoll- fpinncrei und Strumpfwirkerei. Ruysch
fchickt einen
Abgeordneten in das Parlament. Hauptstadt
ist
Oakham mit 4398 E.; wichtig auch Uppingham mit einer 1581 begründeten, vielbesuchten Latein- schule und 2575 (5. Rutland
(spr. röttländ), Hauptstadt des County Ruysch
im westl.
Teile des nordamerik.
Staates Ver- mont, am Otter-Creek, Vahnknotenpunkt, mit sehr bedeutender Marmorgewinnung und -Bearbeitung,
Maschinenbau, Arbeitshaus, einem
Theater
[* 6] und (1890) 8239 E. Rutland (spr. röttländ), John James Man- ners,
Herzog von, engl.
Staatsmann, geb. auf Bclvoir
Castle (Leicestershire) als zweiter Sohn des fünften
Herzogs von Ruysch
, studierte in
Eton und
Cambridge, trat als Lord Manners, wie er bis zum
Tode seines
Bruders hieß, 1841 ins Unter- haus
und schloß sich später anDisraeli (Lord Veacons- sield) an, neben dem er dann als einer der Haupt- vertreter des toryistisch-demokratischen
Jungen Eng- land (s. d.) glänzte. Im
Sinne dieser Partei schrieb N. «I^nFianci'L trugt and otiier
P06N8» (Lond. 1841) und «11oH lor national
iioliä^F» (ebd. 1843). 1852 wurde er unter Derby Kabinettsmitglied als Oberkommissar der öffentlichen
Arbeiten und nahm
dieselbe
Stellung in Derbys zweitem (1858-59) und drittem (1866-67) Ministerium ein.
Unter Disraeli war er 1874-80 und ebenso unter Salis- bury 1885 Generalpostmeister. 1886-92 bekleidete er in Salisburys zweitem Ministerium die Würde des Kanzlers von Lancaster. Am folgte er seinem Bruder als siebenter Herzog von N. Rutlandssäulen, s. Rolandssäulen. Rütli, s. Grütli. Rutschen, Rinnen an Vergabhängen, s. Riesen. Nutfchschere, s. Bergbohrer. [* 7] Rutfchtuch, s. Feuerwehrrettungsapparate. Rutte, Schiehmaschine des Mittelalters, zum horizontalen Schuß bestimmt; sie bestand aus einem senkrecht stehenden Balken, an dessen Hinterstäche eine starke stählerne Schnepperfeder mit dem einen Ende befestigt war, während man das andere Ende vermittelst einer Windevorrichtung nach rückwärts biegen konnte. In einer Aushöhlung des obern Balkenrandes legte man den nach hinten etwas über die Valkcnfläche hinausragenden Pfeil oder Bolzen, der vorn durch eine eiserne Gabel gestützt wurde, welche letztere gleichzeitig dazu benutzt wer- den konnte, dem Geschoß [* 8] eine bestimmte Richtung anzuweisen.
Wurde nun die Feder aus ihrer zurück- gebogenen Lage losgelassen, so schnellte sie in ihre ursprüngliche Lage zurück, schlug mit Gewalt gegen das hintere Ende des Geschosses und schleuderte dieses vorwärts. Eine ähnliche Einrichtung hatte das Chalkentonon des Altertums. Rüttelweih (Mäusebussard), s. Bussard. Rutüler, in der sagenhaften Vorgeschichte Roms ein Volksstamm mit der Hauptstadt Ävde^und einem König Turnus. (S. Aneas.) Ruvo di Puglia (spr. pulja), lat. kudi, Vischofs- stadt im Kreis [* 9] Varlctta der ital. Provinz Bari in Apulien, westlich von Bari, an der Trambahn Vari- Varletta, hat (1881) 17 956 E., eine Kathedrale, die sehr alte Taufkirche San Giovanni Rotonda, eine Sammlung antiker Vafen aus hier gefundenen apu- lischen Gräbern (ein anderer Teil ist im Museum zu Neapel); [* 10] Weinbau.
Ruvu, Fluh in Ostafrika, s. Pangani. Ruwenzori, Runssororo nach Stuhlmann, schneebedeckter Gebirgsstock von ungefähr 5600 m Höhe in Aquatorialafrika, zwischen dem Mbert- Njansa und Albert-Eduard-Njansa. Stairs erstieg ihn bis 3500 in und Stuhlmann bis 4063 m Höhe. Er wurde von Etan- ley im Mai 1888 entdeckt, an der Westseite von Stuhl- mann, an der Ostseite von Lugard 1891 genauer erforscht. (S. Mondgebirge.) -
Vgl. Stuhlmann, Mit Emin Pascha ins Herz von Afrika [* 11] (Berl. 1894).
Ruwer, el-, s. Ghuwer. Ruysbroek (spr. reusbruk) oder Rusbroek, Johs., Mystiker, geb. 1293 in Ruysbroek bei Brüssel, [* 12] wurde mit 24 Jahren Priester, bald darauf Vikar an der St. Gudulakirche in Brüssel und zog sich im 60. Jahre mit mehrern Freunden in das Chorherren- kloster Groenendael bei Brüssel zurück, als dessen erster Prior er starb. Er gab sich gern mystischen Betrachtungen hin, die nach seiner Überzeugung unter Eingebung des Heiligen Geistes erfolgten, daher er auch Doctor 6c8tHticu3 («der verzückte Lehrer») genannt wurde.
Seine
Mystik ist eine the'istische und bekämpft deshalb entschieden die damals verbreitete panthe'istische
Mystik. Das sitt-
liche Element in R.s
Mystik bethätigte sich in seinen freimütigen Auslassungen über die Veräußerlichung des
Christentums,
über die Verderbnis aller
Klassen im Laien- und Priesterstande bis hinauf zum Papste, dann aber besonders
in der Einrichtung seines
Klosters, das einen Vruderverein zu gleichen Pflich- ten und gleicher Liebe im apostolischen
Sinne
dar- stellte. Zahllose Pilger kamen um Ruysch
zu besuchen, unter ihnen auch Groote, der
Stifter der
Brüder des gemeinsamen Lebens,
und
Tauler (s. d.). R.s vlämisch geschriebene Werke, unter denen «Die
Zierde der geistlichen
Hochzeit», «Der
Spiegel
[* 13] der Seligkeit» und «Der funkelnde
Stein» die bedeutendsten sind, sind teilweise
von Arnswaldt (Hannov. 1848) hollän- disch, in einer freien lat.
Übersetzung von Surius (Köln
[* 14] 1552,1609,1692), zuletzt deutsch von
Arnold (Osfenb. 1701) herausgegeben. -
Vgl. Engelhardt,
Richard von St. Victor und Ruysch
(Erlangen
[* 15] ^1838); Schmidt, ^Wä6 8ur Ruysch
(Straßb. 1859): Otterloo, Joh.
Ruysch
(Amsterd. 1874);
Böhringer, Die Kirche Christi und ihre Zeugen, Bd. 18 (2. Ausg., Stuttg. 1877);
Auger, De äocti'inll 6t msritig ^oanniZ äs K. (Löwen [* 16] 1892).
Ruyfch (spr. reusch), Friedr., niederländ. Ana- tom, geb. im Haag, [* 17] studierte in Leipzig [* 18] Medizin, ließ sich in seiner Vaterstadt als praktischer Arzt nieder und wurde 1665 als Professor der Ana- tomie nach Amsterdam [* 19] berufen, wo er feit 1685 auch Botanik lehrte. Er machte viele neue Entdeckungen und vervollkommnete namentlich die Lehre [* 20] von den ¶