Rumex
L. (Ampfer), Gattung aus der Familie der Polygonaceen, perennierende, selten einjährige ¶
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Kräuter, Halbsträucher oder hohe Sträucher mit bisweilen fast sämtlich grundständigen, sonst abwechselnden, am Grund oft
herz- bis pfeilförmigen Blättern, aus halbquirl- oder quirlartigen Doppelwickeln gebildeten endständigen, langen Scheintrauben
und dreikantigen Nüßchen. Etwa 130 Arten, meist in den gemäßigten Regionen der nördlichen Erdhälfte. Von den bei uns wild
wachsenden Arten wird Rumex
acetosa (Sauerampfer), mit 30-60 cm hohem, kahlem oder etwas flaumhaarigem, meist
einfachem Stengel
[* 3] und pfeil- oder spießförmigen, länglichen Blättern, auf guten Wiesen und Triften wachsend, in einer langblätterigen
(spanischen) und einer breitblätterigen Varietät (französischer Spinat, Oseille) kultiviert.
Wurzel,
[* 4] Kraut und Früchte waren früher offizinell; die Blätter dienen noch jetzt im Norden
[* 5] als kühlendes
Hausmittel, auch als Zuthat zu Suppen und Gemüsen und als Salat. Da sie viel saures oxalsaures Kali enthalten, so bereitete man
aus ihnen früher Kleesalz. Rumex
Patientia L. (Geduldampfer, englischer Spinat, Gartenampfer, Mönchsrhabarber, ewiger Spinat),
in Südeuropa, ist zweijährig, wird 2 m hoch und entwickelt einen großen, blattlosen Blütenstand
[* 6] mit
grünen Blütchen.
Man kultiviert ihn als Gemüsepflanze besonders in England. Die Wurzel dient als Surrogat des Rhabarbers. Rumex
acetosella L. (kleiner
Sauerampfer), eins unsrer gemeinsten Unkräuter auf kalkfreiem Sandboden, verschwindet auf diesem nach dem Mergeln, erscheint
aber sofort wieder, wenn der Kalk verbraucht ist. Rumex
alpinus L., an grasreichen, gedüngten Stellen der
Alpen,
[* 7] auch im Kaukasus, mit fleischigem, vielköpfigem, verzweigtem Wurzelstock, wurde im Mittelalter häufig in den Klostergärten
kultiviert, um die Wurzel als Rhabarbersurrogat zu benutzen (Mönchsrhabarber, ursprünglich vielleicht die ähnliche Wurzel
von Rumex
Patientia). Rumex
obtusifolius L., in Europa,
[* 8] Nord- und Mittelasien, Westafrika, im östlichen Nordamerika,
[* 9] auch in Cuba und Brasilien
[* 10] angesiedelt, liefert die Grindwurzel (Radix Lapathi).