Rumäther
(Rumessenz, Rumöl), s. Rum und Ameisensäure.
Rumäther
7 Wörter, 57 Zeichen
Rumäther
(Rumessenz, Rumöl), s. Rum und Ameisensäure.
(Taffia, auf Ile de France und Madagaskar [* 3] Guildive), alkohol. Destillat, welches aus Zuckerrohrsaft und Melasse dargestellt wird. Abfälle von Zuckerrohr und der Schaum, welcher bei der Verarbeitung des Safts auftritt, liefern einen Rum von empyreumatischem u. bisweilen scharf saurem Geschmack, den Negerrum. Die zuckerhaltige Flüssigkeit wird auf einen bestimmten Gehalt gebracht, mit der Schlempe von einer frühern Destillation [* 4] versetzt und dann (ohne Zusatz von Hefe) [* 5] der Gärung überlassen.
Ist diese vollendet, so zieht man zuerst einen Lutter ab, welcher bei einer zweiten Destillation den Rum liefert, der durchschnittlich 72-77 Gewichtsprozent Alkohol enthält. Durch Zusatz von gewissen Blättern, Rinden oder Ananassaft erteilt man dem ein angenehmes Boukett. Dasjenige des Jamaicarums wird nur durch Saftbestandteile des Zuckerrohrs erzeugt, doch wirkt auch Essigsäure mit, welche bei der Gärung entsteht und bei der Destillation Essigäther bildet.
Junger ist rauh und herb und erhält Farbe und Blume erst nach längerm Lagern in Fässern, welche Melasse enthalten haben. Man ersetzt aber die Wirkung der Zeit auch durch Zusatz von Ananassaft und färbt den für europäischen Konsum bestimmten Rum braun. Als der beste Rum gilt bei uns der Jamaicarum, dann folgen der von Barbados und Antigua und der geringere von den Inseln unter dem Wind sowie der brasilische. Nach Europa [* 6] kommt der Rum hauptsächlich durch die Engländer von Cuba, Puerto Rico, den britisch-westindischen Inseln, Holländisch- und Britisch-Guayana, von Mauritius und Ostindien; [* 7] doch steht das ostindische Produkt dem Arrak näher als dem Rum. Der meiste Rum des Handels ist verfälscht.
Der echte Rum wird mit reinem Spiritus [* 8] verschnitten und mit Zuckerkouleur und Eichenrindentinktur gefärbt. Am feinsten wird das Produkt, wenn man den Spiritus mit etwa gleichviel Wasser und etwas in die Blase bringt und so viel abdestilliert, daß das Destillat etwa die Stärke [* 9] des Rums besitzt. Am besten eignet sich zur Rumfabrikation aus indischer Melasse oder indischem Rohzucker, dann aus Rübenzuckermelasse gewonnener verfeinerter Spiritus. Andrer Spiritus wird wohl über Bleistiftholzspäne destilliert.
Man bereitet aber auch künstlichen Rum (Façonrum), der entweder gar keinen oder nur sehr geringe Mengen von echtem Rum enthält. Derselbe besteht vielmehr aus Weingeist und Wasser und erhält sein Aroma durch Rumessenzen (Rumöle), Gemische von Essigäther, Salpeterätherweingeist, Buttersäureäther, Ameisenäther, Birkenöl, Glanzrußtinktur, Eichenrindentinktur, Vanilletinktur etc. Der Rumäther des Handels besteht gegenwärtig meist aus reinem Ameisenäther.
(spr. romm), eine Insel der innern Hebriden, zur schott. Grafschaft Argyll gehörig, im Has Keval bis 802 m ansteigend, holzarm, nur wenig angebaut, mit 89 Einw.
(Rumi), bei den Mohammedanern s. v. w. Römer, [* 10] zunächst Oströmer oder byzantinischer Grieche, dann verallgemeinert s. v. w. Christ, Europäer. Im innern Asien [* 11] versteht man unter Rum den Bewohner des asiatischen Westens;
daher Rum-Padischahi, der Sultan der Türkei, [* 12] und Rum-mileti, das Volk der Osmanen.
In der Türkei bedeutet Rum das griechische Volk und die griechische Kirche.