Ruina
Cotschna (Kt. Graubünden,
Bez.
Inn). 2923, 2802, 2671, 2634 und 2611 m. Nö.
Vorberg des
Piz Mondin, des letzten grossen Hauptgipfels
auf der linken
Seite des Unter
Engadin, von dem auch der
Schalkelkopf nur ein
Vorberg ist. Die Ruina Cotschna
, d. h. rote Ruine,
welcher Name den Charakter des zum Teil aus roten Liasschiefern aufgebauten
Berges trefflich andeutet,
ist selber (wie der
Piz Mondin) eine breite, vielgliederige und vielgipflige, von zahllosen Runsen und
Schluchten durchrissene
und zerfetzte Bergmasse, ein ungeheurer Ruinen- und Trümmerhaufen, auf dem kein
Stein festhalten will.
Der Fuss des Wanderers setzt hier ganze Schuttströme in Bewegung, die rauschend zu Thal fahren und oft
weit in die Wälder der untern Abhänge hineinbrechen, so dass man diese von langen Schuttstreifen und Lawinenzügen durchrisseen
sieht. Auch diese untern Hänge des
Berges sind so schroff und steil und bestehen aus so losem und brüchigem Gestein, dass
der bisherige Weg nach dem schweizerischen Samnaunthal nicht auf der südlichen, schweizerischen,
Seite
dieses
Thals, sondern auf der nördlichen, österreichischen,
Seite durchgeht. Erst das neue, nur mit Hilfe des Bundes und
des Kantons möglich gewordene Strässchen wird ganz auf Schweizerseite am Fuss der Ruina Cotschna
verlaufen, aber der grossen
Terrainschwierigkeiten wegen auch grosse Mühen und Kosten verursachen.
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