Ruhla
,
Marktflecken im nordwestl.
Teil des
Thüringer
Waldes, an der
Ruhlaer Eisenbahn (Linie Wutha-Ruhla
,
7,3 km), zieht sich in einem sehr engen
Thale 4 km weit hin und wird durch das Flüßchen Erbstrom in zwei
Teile, einen sachsen-weimarischen
(Amtsgericht Eisenach)
[* 2] und einen sachsen-gothaischen
(Amtsgericht
Thal)
[* 3] geteilt, von denen der erstere (1890) 2228, der letztere 2850 E.
zählt. Der als
Sommerfrische sehr besuchte Ort hat ein Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 4] ein
Bad,
[* 5] eine
großherzogl. Forstverwaltung; Anfertigung von
Tabakspfeifen und Cigarrenspitzen aus Holz,
[* 6]
Horn, Porzellan,
Bernstein
[* 7] und Meerschaum,
Pfeifenköpfen, Pfeifenbeschlägen sowie von Metallwaren
(Kinder- und billige Remontoiruhren, Uhrkapseln, Lampenbrenner u. a.),
Etuis, Kartonnagen,
Pappe, Kunstleder und Knöpfen und Fournierschneiderei. Zu Ruhla
wurde um 1750 die Fabrikation
des unechten Meerschaums (s. d.) erfunden.
Über die Sage vom «Schmied von Ruhla»
s.
Ludwig Ⅱ., Landgraf von
Thüringen. –
Vgl. Suck, Führer durch Ruhla
und seine Umgebung (Ruhla 1891).