Titel
Ruffo
,
1) Fabrizio,
Kardinal und
Generalvikar von
Neapel,
[* 2] geb. zu
Neapel, stammte aus der herzoglichen
Familie
Baranello, wurde für den geistlichen
Stand bestimmt, bekleidete an der päpstlichen
Kurie in
Rom
[* 3] mehrere
Ämter und wurde 1794 zum
Kardinal ernannt.
Später trat er in neapolitanische
Dienste.
[* 4] Als
Championnet mit dem siegreichen französischen
Heer in
Neapel
einrückte, organisierte Ruffo
im
Bund mit Räuberhäuptlingen 1799 den
Aufstand der
Kalabresen, welcher der
Parthenopeischen Republik
ein Ende machte. Er erstürmte mit seinen
Banden
Neapel und richtete ein furchtbares Blutbad unter den
Republikanern an. 1801 nahm er bei
Papst
Pius VII. eine Verwaltungsstelle an, kehrte aber binnen kurzem nach
Neapel zurück.
Als
Pius VII. gefangen genommen wurde, begab er sich zu demselben nach
Frankreich, wo er in Bagneux bei
Sceaux interniert wurde.
Seit 1814 lebte er wieder in
Rom und
Neapel und ward 1821 von
Ferdinand I. abermals in den
Staatsrat berufen.
Er starb in
Neapel.
Vgl. v.
Helfert, Fabrizio Ruffo
(Wien
[* 5] 1882).
2)
Lodovico Ruffo
-Scilla,
Kardinal und
Erzbischof von
Neapel, geb. zu
Sant' Onofrio in
Kalabrien aus dem
Geschlecht der
Fürsten und
Grafen von
Scilla und Sinopoli, wurde 1801 zum
Kardinal und 1802 zum
Erzbischof ernannt.
Da er
sich weigerte, dem König
Joseph
Bonaparte den
Eid der
Treue zu leisten, wurde er aus dem Land verwiesen. Nach der Rückkehr
König
Ferdinands trat er 1815 in seine
Würde wieder ein und zeigte sich nun als fanatischer
Reaktionär,
erklärte sich zwar bei der
Revolution 1820 für die spanische
Konstitution, half aber bei der Rückkehr des
Königs wieder
zur Unterdrückung der
Liberalen mit und trat für kurze Zeit an die
Spitze der
Universität und des öffentlichen
Unterrichts.
Er starb in
Rom.
3) Felio
Lodovico Ruffo
-Scilla, päpstlicher
Nunzius, geb. als Sohn des sehr reichen
Fürsten
Scilla,
ward 1877
Erzbischof von
Chieti und 1887 päpstlicher
Nunzius in
München.
[* 6]