Rümlang
(Kt. Zürich, Bez. Dielsdorf). 422 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer der Glatt und 8 km s. Bülach. Station der Linie Zürich-Bülach-Schaffhausen. Postbureau, Telephon. Gemeinde, mit Katzenrüti und Bärenbohl: 125 Häuser, 1029 Ew. (wovon 63 Katholiken); Dorf: 84 Häuser, 746 Ew. Ackerbau und Viehzucht. Mühle, Säge. Kunststeinfabrik. Konstruktionswerkstätte. Einzelfund aus der Bronzeperiode. Römische Ansiedelung im Bölli. Einzelfunde aus der Zeit der Römer und der Alemannen. 924: Rumelanch.
Die Edeln von Rümlang
treten zum erstenmal nach 1112 auf; der letzte Vertreter des Geschlechts,
Herr zu
Wülflingen, endete
als Urkundenfälscher 1529 auf dem Blutgerüste. Die von Rümlang
waren wahrscheinlich Vasallen derer von Thengen. Nach einer
Zürcherchronik wurde die Burg 1352 nach einer längeren Belagerung eingenommen; im Sempacherkrieg 1386 wurde
sie den Flammen überliefert. 1443 verbrannten die
Schwyzer und ihre Verbündeten das Dorf und den
«Thurm unter dem Dorf».
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Die Burg war 1366 zur einen Hälfte an die Merz und 1399 zur andern Hälfte an die Meyer von Baden verkauft worden. 1424 kam
die Herrschaft an Zürich
und bildete dann mit andern Orten die Obervogtei Rümlang.
An Stelle der Burg liess Ritter Heinrich Göldli 1472 das
sog. Wasserhaus Rohr errichten, das, von den Armen der Glatt und zweier ihrer Zuflüsse umgeben, eine richtige
Wasserburg war. Sie diente als Land- und Jagdhaus, wechselte mit den dazu gehörenden Gütern oft den Besitzer und wurde 1892 abgetragen.
Um die Kollatur von Rümlang
stritten sich die Abtei Fraumünster zu Zürich
einerseits und die Grafen von Kiburg
und die Grafen von Rapperswil andererseits. 1300 gehörte sie noch den letztern an, und 1524 kam sie an den Rat von Zürich.
Die hohe
Vogtei besassen 1260 die Kiburger. Vergl. Zeller-Werdmüller, Heinr. Zürcherische Burgen. II. Zürich
1895; Anzeiger für schweiz.
Altertumskunde. 5, Seite 357 und 418; Antiqua. 1886, Seite 75.