Rue
,
deutsch
Rüw (Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
Kirche in 681,
Schloss in 716 m. Gem. und kleine Stadt auf einem felsigen
Rücken rechts über
der
Broye; 1,5 km ö. der Station
Écublens-Rue der Linie
Lausanne-Payerne-Lyss u. 2 km w. der Station
Vauderens
der Linie
Freiburg-Lausanne. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Vauderens. Gemeinde, mit La Gilletaz,
Champ
Collon,
Chavanettes,
Au Cuard und
En Plan: 82
Häuser, 479 kathol. Ew. französischer Zunge; Stadt: 28
Häuser, 160 Ew. Kirchgemeinde,
seit 1638 von
Promasens losgelöst. Acker-,
Wiesen- und Obstbau, Viehzucht und Viehhandel. Sparkasse. Gerbereien und
Mühlen.
Schönes altes Städtchen, von einem sehr malerischen
Schloss mit weiter Aussicht auf den
Genfersee, die
Alpen und den
Jura beherrscht.
Bis 1847 Sitz der Präfektur des einstigen Bezirkes Rue.
Zwölf bedeutende Jahrmärkte. Schöne
Strassen
nach
Romont,
Vevey und
Moudon. Neues Herrenhaus «Les
Augustins» der Familie de Maillardoz. Pfarrkirche zu
St. Niklaus und Dreifaltigkeitskapelle.
Schloss und Stadt Rue
werden schon 1155 genannt und gehörten den
Herren von Rue
, Dienstleuten der
Grafen von
Genevois. Stadt
und
Schloss hatten in dem 1235 ausbrechenden Krieg zwischen Peter II. von Savoyen und dem
Grafen von
Genevois
stark zu leiden und kamen nach mancherlei
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Schicksalen 1250 unter die Oberhoheit Savoyens, das einen Burgvogt hierher setzte. Zur Zeit der Eroberung der Waadt
ergab sich
die Stadt am den Freiburgern, die die bestehenden Rechte, Freiheiten und Ordnungen (coutumes) bestätigten und
Rue
zum Hauptort einer Landvogtei machten. Heimat des Geschlechtes der de Maillardoz, dem zahlreiche
Offiziere und höhere Beamte angehört haben. Fund von Armbändern aus Bronze. Interessante Hexenprozesse, so besonders der
gegen die berüchtigte Mia Varmy, die Witwe des Jacques Blanche aus Écublens, die nach erlittener Tortur am lebendig
verbrannt wurde. 1101: Rouda;
1147: Rota;
1237: Roa;
Gremaud: Le Château de Rue
(im Fribourg artistique. 1895).