Rudolfsee
oder Basso Narok (d. i. dunkles Wasser), See im äquatorialen Ostafrika, südlich von Abessinien (zwischen 2° 16' und 4° 17' nördl. Br. und 35° 20' östl. L. von Greenwich), 472 m ü.d.M., ist schmal und lang gestreckt gleich dem Tanganikasee, mit einem Flächeninhalt von 7900 qkm; in ihm liegt eine Anzahl kahler, steil abfallender Inseln. Im S. umschließen ihn felsige, zum Teil steilwandige vegetationsarme Ufer; im N. werden diese flach, sandig und schilfig.
Der Rudolfsee liegt in dem sog. Großen Ostafrikanischen Graben, der sich von Abessinien nach Süden bis zu der Landschaft Uzogo erstreckt. Er erhält von Norden einen bedeutenden Zufluß, den Nianamm, in dem man jetzt den Unterlauf des in Kaffa entspringenden Omo (Oma) vermutet, so daß dieser nicht mehr wie bisher als der Quellfluß des Jub (s. d.) betrachtet werden kann. Graf Teleki und Höhnel entdeckten den Rudolfsee –
Vgl. Höhnel, Zum Rudolfsee und Stefaniesee (Wien 1892).