Rubidium
Rb, Alkalimetall, findet sich in der Natur nicht gediegen, aber in Verbindungen sehr verbreitet als gewöhnlicher Begleiter des Cäsiums und andrer Alkalimetalle. So tritt es, aber stets nur in geringer Menge und als unwesentlicher Bestandteil, im Lepidolith, Leucit, [* 3] Lithionglimmer, Petalit, Feldspat und Triphyllin sowie in den bisher für Melaphyr und Mandelstein gehaltenen Eruptivgesteinen der Pfalz, im Basalt und im Carnallit auf. Es kommt ferner in der Ackererde vor und gelangt aus dieser in viele Pflanzen, so daß es z. B. in deren Asche nachgewiesen werden kann.
Viele
Quellen, wie die von
Dürkheim,
[* 4]
Ebensee,
Aussee,
Nauheim etc., enthalten Rubidium.
Zur Gewinnung des Rubidiums fällt man das Gemisch
von Alkalimetallchloriden, welches man aus einem der genannten Naturprodukte dargestellt hat, mit
Platinchlorid,
benutzt die verschiedene Löslichkeit der Doppelverbindungen zur Trennung derselben, zersetzt das abgeschiedene Rubidiumsalz
,
stellt aus dem Rubidium
chlorid kohlensaures Rubidiumoxyd dar und scheidet hieraus das
Metall ab, wie das
Kalium aus kohlensaurem
Kali.
Das ist silberweiß, glänzend, spez. Gew. 1,52, Atomgew.
85,2; es ist bei -10° noch weich wie
Wachs, schmilzt bei 38,5,° verwandelt sich noch unter der Glühhitze
in einen grünlichblauen
Dampf,
[* 5] oxydiert sich an der
Luft mit großer Lebhaftigkeit, zersetzt das
Wasser und entzündet den
dabei sich entwickelnden
Wasserstoff, wie das
Kalium, welchem es auch in seinen übrigen chemischen
Eigenschaften und in seinen
Verbindungen sehr ähnlich ist, so daß es unter
Steinöl aufbewahrt werden muß. Rubidium
hydroxyd RbOH
gleicht durchaus dem
Kaliumhydroxyd, Rubidium
chlorid RbCl bildet farblose, leicht lösliche
Kristalle.
[* 6]
Kohlensaures Rubidiumoxyd
Rb2CO3 bildet farblose, zerfließliche, wasserhaltige, in
Wasser leicht, in
Alkohol sehr schwer lösliche
Kristalle. Rubidium
wurde 1860 von
Bunsen durch die
Spektralanalyse
[* 7] entdeckt, welche noch 0,0002
mg Chlorrubidium
nachzuweisen gestattet.