Ruanda
(Ruhanda), Landschaft im äquatorialen Centralafrika, zwischen dem Virungagebirge im N., dem
Kagera im O., dem
Akanjarufluß und dem Tanganikasee im
S. und dem Quellgebiet des Lowa im W. gelegen, gehört in seiner
östl. Hälfte zur Interessensphäre von
Deutsch-Ostafrika, in seiner westlichen zu jener des
Kongostaates. Ruanda
ist ein Bergland
mit stark eingeschnittenen
Thälern, liegt 1500–1800 m ü.d.M. und steigt im Nordwesten bis zu 2000 m am Fuße des Virunga-
oder Mfumbirogebirges an. Das reichlich bewässerte Land, überall gut angebaut, liefert
Sorghum,
Bananen,
Bataten, Kolokasien und
Tabak.
[* 3]
Wälder fehlen. An der Westgrenze breitet sich der Kivusee (s. d.) aus. Die dichte Bevölkerung [* 4] besteht aus Wahuma, die die Aristokratie des Landes bilden, und aus den unterworfenen Stämmen der Wahutu (Bantuneger). Sagenhafte Gerüchte schreckten Speke und später auch Stanley zurück, in dieses Gebiet einzudringen. Baumann war der erste Europäer, der den östl. Teil desselben 1892 betrat; Graf Götzen durchzog und durchforschte 1894 das ganze Land von Osten nach Westen. –
Vgl. Graf von Götzen, Durch Afrika [* 5] von Ost nach West (Berl. 1895).