aus der Flamme von verbrennenden organischen Stoffen abgeschiedener sehr fein verteilter Kohlenstoff. Beim Verbrennen
von kohlenstoffreichen Körpern, wie Harzen, Fetten, Terpentinöl, Petroleum, Benzol, Naphthalin u. s. w.,
erhält man Ruß, der wesentlich aus Kohlenstoff besteht. Dieses Produkt ist Kienruß oder Flammenruß; er ist dunkel, tiefschwarz
und wegen der Unzerstörbarkeit der Farbe eine der wichtigsten Deckfarben. Der rohe Kienruß enthält aber noch mancherlei Bestandteile,
die ihn für manche Zwecke unbrauchbar machen; man reinigt ihn deshalb, indem man ihn in gußeisernen
Cylindern ausglüht.
Der Lampenruß, den man durch unvollkommene Verbrennung kohlenstoffreicher flüssiger oder gasförmiger Materialien in besonders
konstruierten Lampen erhält, bildet entweder zusammenhängende
Lappen oder ein sehr feines, leichtes, tiefschwarzes Pulver.
In manchen Fällen läßt sich anstatt des Ruß die sog. Schwärze (s. d.) gebrauchen. Die Feuerungen produzieren meist ebenfalls
Ruß, der sich teils in den Rauchkanälen absetzt (s. Flatterruß), teils in dem Rauch in die Luft geht (s. Rauch, Rauchverhütung).
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Vgl. Köhler, Fabrikation des Ruß (Braunschw. 1889).
in Ostpreußen, Marktflecken im Kreis Heydekrug des preuß. Reg.-Bez. Gumbinnen, an der Ruß, dem
nördl. Mündungsarm der Memel, da wo sich derselbe in drei Arme teilt, mitten in den Moor- und Schlickbildungen des nur wenig
über den höchsten Wasserspiegel des Kurischen Haffs sich erhebenden, bei eintretenden Stauwinden überschwemmten Memeldelta,
Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Memel) und einer Reichsbanknebenstelle, hat (1890) 2214 E., darunter 10 Katholiken
und 125 Israeliten, Post, Telegraph, Dampfschiffahrt nach Memel und Tilsit; Brauerei, Flößerei, Lachs- und Neunaugenfischerei,
Dampfschneidemühlen, große Holzniederlagen der Memeler Kaufleute, Handel mit Holz, Fischen, Heu und Gemüse.
Karl, Volksschriftsteller über naturwissenschaftliche, besonders ornitholog. Gegenstände, geb. zu
Baldenburg in Westpreußen, war erst Pharmaceut und widmete sich dann an der Universität zu Berlin, seinem
ständigen Wohnorte, dem Studium der Naturwissenschaften und der Zucht fremdländischer Stubenvögel. Er schrieb: «Handbuch
für Vogelliebhaber» (3. Aufl., Magdeb. 1887‒91),
Robert, Landschaftsmaler, geb. in Wien, war an der dortigen Akademie Schüler A. Zimmermanns. Nach dem
Rücktritt seines Lehrers übernahm er die Professur desselben an der Akademie; ein Jahr (1870‒71) an der Anstalt thätig,
trat er zurück, um sich ausschließlich seinen Studien widmen zu können. Zu nennen sind unter seinen
charakteristisch aufgefaßten Bildern: Windmühle in Rotterdam, Fichtenwald, Windstoß auf der Reede von Helgoland, Kanal in
Venedig, Holländische Windmühlen, Gewitterlandschaft (aus Südtirol), Holländischer Kanal, Au bei Penzing (1887), Fontana in der
Villa Borghese (im Besitze des Fürsten Joh. von Liechtenstein). Auch schuf er dekorative
Gemälde für die neuen Hofmuseen und das neue Hofburgtheater. Ferner war er (mit Federzeichnungen) hervorragend bethätigt
mehr
bei dem Werk «Die Österreichisch-Ungarische Monarchie in Wort und Bild».