Rózsa
(spr. rōscha), Sándor (spr. schāndor), ungar. Räuberhauptmann, geb. 1813 zu Szegedin, [* 2] setzte schon in jüngern Jahren als Räuberanführer das Handwerk seines Vaters und Großvaters fort, war großmütig gegen Arme, unerbittlich gegen Reiche und wurde der Held einer langen Reihe im Druck veröffentlichter Räubergeschichten. Während der Revolution verwendete ihn Kossuth als Führer eines Freikorps gegen die Serben und schickte ihn als Kundschafter nach Komorn. 1856 verhaftet, wurde er nach dreijährigem Prozeß zum Tode, dann aber zu lebenslänglichem Kerker verurteilt und nach Kufstein gebracht. Nach acht Jahren amnestiert, begann er das frühere Leben wieder; ja, verwegener als je, überfiel er 1868 mit seinen Genossen einen Eisenbahnzug. Endlich gelang es dem königlichen Kommissar Grafen Gedeon Ráday, den Räuber in die Szegediner Festung [* 3] zu locken, worauf er 1872 mit seiner Bande zu lebenslänglichem ¶
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Kerker verurteilt wurde, die in Szamos-Ujvár verbüßte, wo er starb.