Rousseau
(spr. russóh), Philippe, franz. Tiermaler, geb. 1808 zu Paris, älterer Bruder des bekannten Landschaftsmalers Théodore R. (1812-67), widmete sich als Schüler von Gros und Bertin bis etwa 1841 der Landschaft und brachte Partien aus der Auvergne und der Normandie; dann ging er zum Tiergenre über und zwar so, daß er die Tiere manchmal in komisches Verhältnis zum Stillleben bringt oder als die Moral einer Fabel darstellt, z. B.: die Hausmaus und die Feldmaus, die Postkutsche, die Katze und die alte Ratte, der Maulwurf und das Kaninchen, der ungebetene Gast (1850, Museum des Luxembourg), die einsame Ratte (1851), und aus den spätern Jahren: der Affe als Photograph (1866), das Innere einer Küche, der Wolf und das Lamm etc. Dazu kamen seit mehr als zehn Jahren noch viele Blumen, Früchte und Stillleben, wovon er auf der Weltausstellung 1878 eine reiche Kollektion hatte. Allen diesen Bildern ist ein glänzendes, derbes, in der Nähe oft roh scheinendes Kolorit gemeinsam. Nach zahlreichen Medaillen erhielt er 1852 das Ritter- und 1870 das Offizierkreuz der Ehrenlegion. ¶