Rouget
de
Lisle (spr. rūschä d'lihl),
Claude
Joseph, franz. Dichter, geb. zu
Lons le Saunier, war 1792
Ingenieuroffizier in
Straßburg
[* 2] und soll daselbst in einer
Nacht die
Marseillaise (s. d.) gedichtet
und komponiert haben. Nach dem
10. Aug. eingekerkert und erst durch
Robespierres
Sturz wieder
frei geworden, lebte er in
Paris
[* 3] in bescheidenen
Verhältnissen, bezog unter
Ludwig
Philipp eine
Pension und starb in
Choisy le Roi,
wo ihm 1832 ein De
nkmal errichtet wurde.
Außer der
Marseillaise hat er noch eine Anzahl
Kriegs- und Revolutionslieder gedichtet, welche in der Sammlung »Cinquante
chants français, paroles de divers auteurs, mis en musique par Rouget
de Lisle«
(1825) enthalten sind. Seine
andern
Schriften sind: »Essais
en vers
et en prose« (1796),
das Lustspiel »L'école des mères« (1798),
das Idyll »La matinée« (1811),
die lyrische Tragödie »Macbeth« (1827),
»Romances«, »Souvenirs de Quiberon« u. a.
Vgl. Poisle-Desgranges,
Rouget
de Lisle
et la
Marseillaise (Par. 1864).