Rothenbrunnen,
romanisch Giufaulta (Kt. Graubünden, Bez. Heinzenberg, Kreis Domleschg). 614 m. Gem. und kleines Dorf am rechten Ufer des Hinterrhein, an die unterste Terrasse des Dreibündensteins angelagert, zwischen den malerischen Burgen Hoch und Nieder Juvalta und nahe dem Schloss Ortenstein. Station der Albulabahn. Postbureau, Telegraph; Postwagen nach Rodels-Realta. 17 Häuser, 77 reform. Ew. romanischer Zunge. Kirchgemeinde Almens. Obst- und Wiesenbau, Viehzucht.
Eiserne Brücke über den Rhein. Der in der Thalsohle gelegene Ort war einst den Hochwassern der Tomilserrüfe und des Hinterrhein ausgesetzt, die nun beide verbaut sind. Heilbad mit Kurhaus und Badhaus (1888 neu gebaut). Dicht hinter dem Kurhaus entspringt aus dem Bündnerschiefer die Mineralquelle «Fontana Rossa», ein jodhaltiger, alkalischer Eisensäuerling, der eine ständige Temperatur von 16-17 °C hat und in der Minute 159 Liter Wasser liefert. Das abfliessende Wasser setzt viel Eisen ab. Bade- und Trinkkuren und Behandlung mit Eisenschlamm besonders gegen Anämie, Chlorose, Hautkrankheiten, Frauenkrankheiten, Nervenleiden, Skrophulosis etc. Der Ort wird als Rottenbrunnen zum erstenmal 1546 und das Bad als Rodtenbrunnen 1566 erwähnt. Ueber dem Dorf eine Höhle mit 2 Stockwerken, die einst als Refugium gedient hat. Fund von Feuersteinmessern bei Nieder Juvalta, einer Bronzesichel bei Curtin da Mulin und eines Bronzedolches bei Er Sura. Unter dem Dorf Reste einer Letzi. Vergl. Planta-Reichenau, Ad. v., und Ed. Killias. Die Mineralquelle von Rothenbrunnen. Chur 1867 (2. Aufl. 1884); Tarnuzzer, Chr. Bad Rothenbrunnen. Zürich 1897.