Rotgültigerz
,
alter
Name für zwei isomorphe
Mineralien
[* 2] aus der Gruppe der
Sulfosalze, die reiche
Silbererze sind; beide krystallisieren rhomboedrisch mit vorwiegend prismatischem oder skalenoedrischem Habitus in Formen,
die sich denen des
Kalkspats nähern. Das eine ist das karmesinrote bis schwärzlich-bleigraue dunkle Rotgültigerz
oder der Pyrargyrit,
das Antimonschwefelsilber, 3 Ag2S + Sb2S3 ^[3 Ag2S + Sb2S3], mit 60 Proz.
Silber, 22,2
Antimon, 17,8 Schwefel; es hat metallartigen Diamantglanz und ist undurchsichtig bis kantendurchscheinend; spec.
Gewicht 5,75 bis 5,85. Das andere ist das cochenill- bis karmesinrote lichte Rotgültigerz
oder der Proustit, das
entsprechende Arsenschwefelsilber, 3Ag2S + As2S3 ^[3Ag2S + As2S3], mit 65,4 Proz.
Silber, 15,2
Arsen und 19,4 Schwefel, mit reinem Diamantglanz, halbdurchsichtiq bis kantendurchscheinend,
dem spec. Gewicht 5,5 bis 5,6. Beide schmelzen leicht; Kalilauge zieht Schwefelantimon und Schwefelarsen aus. Die Rotgültigerz
sind
weitverbreitete
Erze; schöne
Krystalle liefern unter anderm die Gruben von
Freiberg,
[* 3] Joachimsthal,
Andreasberg, Chañarcillo
im nördl.
Chile.
[* 4]