Rotfäule
(Kern-,
Ast-,
Stockfäule), im allgemeinen eine
Krankheit der
Bäume, bei welcher der Holzkörper schon bei Lebzeiten
in einen Fäulnisprozeß übergeht, indem das
Holz
[* 2] an
Härte,
Gewicht und Zusammenhang bedeutend verliert
und zuletzt in eine rotbraune, leicht zerreibliche, pulverförmige
Masse sich umwandelt. Als eigentliche Rotfäule
bezeichnet man
eine
Krankheit der
Nadelhölzer,
[* 3] besonders von
Kiefern und
Fichten, bei welcher die
Wurzeln von einem Pilzparasiten befallen werden
und die dadurch hervorgerufene
Fäulnis zuletzt ein
Absterben des ganzen
Baums herbeiführt.
Der krankheitserregende, zu den
Löcherpilzen gehörige
Schwamm
(Trametes radiciperda R. Hart.)
bildet dünne, lederartige, mit
Poren versehene, weiße Fruchtkörper, die den kranken
Wurzeln und
Stöcken dicht aufsitzen;
sein
Mycelium durchwuchert und zerstört zuerst den Bastkörper der
Wurzeln, erzeugt im
Holz die als Rotfäule
bekannten Zersetzungserscheinungen
und dringt auch nach außen zwischen die Rindenschichten, um daselbst weiße
Polster oder Schimmelanflüge
zu bilden. Von den
Wurzeln gehen die Zersetzungserscheinungen auch stammaufwärts.
Rotfäule
Hartig hat durch Infektionsversuche die
Krankheit an
Kiefern künstlich hervorgerufen. Als wirksamstes
Gegenmittel empfiehlt derselbe das
Ziehen von Isoliergräben rings
um die wurzelkranken
Bäume. Eine ähnliche, aber nur an Astbruchflächen auftretende
Fäule, die
Ring-
[* 4] oder
Kernschäle, wird von
Trametes
Pini
Fr. hervorgerufen.