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und Erziehungsanstalt nach dem Vorbild der Fürsten- schule zu Meißen [* 3] bestimmt. Am brannte das Kloster ab, wurde aber neu aufgebaut, woraus die Schule 1742 wieder eröffnet wurde. Das Recht der erblichen Administration unter Oberaus' sicht des Staates steht deu männlichen Descendenten des Stifters der Anstalt zu. Die Zahl der Lehrer beträgt 13, der Schüler (mit Einschluß der sog. Er- trancer) 70-80. -
Vgl. Herold, Geschichte der Klosterschule N. (Halle [* 4] 1854).
Nößlin, Eucharius, Arzt des 16. Jahrh., s. Ge burtshilfe (Bd. 7, S. 630d). Rötzling, Pilz, [* 5] s. I^ctariiiL. /?FFn,., hinter lat. Tiernamen Abkürzung sür Emil Adolf Roßmähler (s. d.). Rotzmalve, Pflanzenart, s. Ualvu.. Roßmaschine, s. Tretwerke. [* 6] Roßmäßler, Emil Adolf, Naturforscher und VoMchriststeller, geb. in Leipzig, [* 7] studierte zwar 1825-27 in Leipzig Theologie, be- schäftigte sich aber hauptfächlich mit naturwissen- schaftlichen Privatstudien.
Nachdem er 1827-30 als
Lehrer in
Weida in
Sachfen-Weimar zugebracht, übernahm er die Professur der Naturgeschichte
an der königlich sächs.
Akademie für Forst- und Landwirte in
Tharandt bei
Dresden.
[* 8] 1848 wurde er für den
Wahl- bezirk Pirna
[* 9] in die Deutsche
[* 10] Nationalversammlung gewählt, wo er der linken Seite angebörte. Wegen der
Teilnahme an den
Beschlüssen des
Rumpfparla- ments zu
Stuttgart
[* 11] wurde er wegen Hochverrats angeklagt, aber freigefprochcn. Im März 1850 ward
er jedoch in den
Ruhestand versetzt, nachdem er schon seit Aug. 1849 seines
Amtes enthoben wor- den war. Seitdem lebte Roßwein
in
Leipzig, wo er 1850 an die
Spitze der
Deutschkatholiken trat und durch Wort und Schrift für
Hebung
[* 12] der Volksbildung, namentlich
im
Arbeiterstande ^ tbätig war. 1853 unternahm er eine naturwissenschaftliche
Reise durch das südöstl.
Spanien,
[* 13] über die er in «Reiseerinne- rungen aus
Spanien» (2 Bde., Lpz.
1854) berichtete. Roßwein
starb zu
Leipzig.
Als Naturforscher bat sich Roßwein
vorzugsweise um das Fach der
Land- und Süßwasserweichtiere wissenschaftliches Verdienst er-
worben. Sein Hauptwerk ist die «Ikonograpbie der
Land- und Sühwassermollusken Europas», Bd. 1-3 (Lpz.
1835-56, mit größtenteils von ihm selbst litho- graphierten
Tafeln). In weitesten
Kreisen ist jedoch sein
Name als Volksschriftsteller
namentlich durch Herausgabe derZeitschrift «Aus derHeimat» bekannt. Roßmühle,
s.
Tretwerke.
Roßnägel, Larven der Froschlurche (s. d.). It0880 antioo (ital.),
antiker blut- oder braun- roter Marmor mit schwarzen Flecken und Adern. Große Brüche von N. a. und V"rä6 antico ent- deckte 1851 ein Bildhauer auf Tenedos und im Peloponnes, nachdem Fundgruben dieser beiden kostbaren Marmorarten seit dem Altertum völlig unbekannt waren. Er kommt auch in 'Ägypten [* 14] vor. (S. auch Marmor.) Rossöli, Liqueur, s. Nosoglio. Roßschwefel (Uvular cawiiinnm), alte TW zcichnung für einen Abgang der frübern Scbwesel- gewinnungsmethode, der in der Tierbeilkunst Ver- wendung fand und auch wohl noch findet.
Roßschweif, ein aus der frühesten
Entwicklung der osman. Nation, gleichsam ibrem Reiterlcben, sich beschreibendes
Abzeichen
höchster Beschlsdaber- würde, ist ein rotbraun gefärbter Pferdcschweif, der, von einem vergoldeten
Halbmond oberhalb einer gleichfalls vergoldeten
Kugel herabwallend, an cinei
Stange dem Inhaber vorausgetragen
oder vor sei-
nem Zelt ausgepflanzt wurde und zu besondern Ehren berechtigte. Dem
Sultan standen sechs Roßwein
zu. Roßtrappe, eine der schönsten
Felsenpartien des Harzes, bei Tbalc im preuh.
Neg.-Vez. Magde- burg, 8 Km südöstlich von Blankenburg gelegen, be- stebt in einer Granitklippe (Roßmannshöhe) des Bodcthals, welche als Vorsprung, 200 m über der Bode und 401 m ü. d. .M., aus der Felsenwand beraustritt und eine herrliche Aussicht in das tiefe Bodethal gewährt. Der Name soll von der oben auf der Fclsplatte deutlich erkennbaren Hufspur eines Riesenpfcrdes herrühren, auf dem die schöne Brun- bildis, vom König Bodo verfolgt, hier in den Vodc- fluß hinabsprang.
Gegenüber, auf dem rechten llfer, ragt der
Hexen tanz platz, eine steile Felswand, 264 m über die Vode (465 m ü.
d. M.)
empor und gewäbrt eine noch schönere Aussicht als die Roßwein
in die wilden Fclscnklüfte,
aus das Brockengebirge und die reichbebaute Ebene. Roß und Eromärty, ursprünglich zwei ge- trennte
Grafschaften im nördl.
Schottland, die jetzt vereinigt sind. Dieselbe zählt auf 8159,7 likm (1891) 77 810 E. Roß, wozu auch die
Insel Lewis (s. d.)
der
Hebriden gehört, nimmt den bei weitem gröftern
Teil ein, Cromarty nur die Halbinsel
Black-Isle im
Osten, die Landschaft Coygach an der Nordwestküste und mebrere in Roh liegende Enklaven.
Die Ost- küste, bcstcbend aus dem Distrikt Black-Isle oder der Halbinsel zwischen dem Veauley- und Cromarty- Firth und aus Easter-Roß oder der Halbinsel, die sich zwischen dem Cromarty- und Dornochbusen von Alneß bis Tarbat-Neß und Tain erstreckt, ist flach. Die Westküste mit ihren tief einschneidenden Buchten und Fjorden fowie das Innere ist Gebirgs- land, raub und düster, voll schroffer Bergrücken, enger Thäler und reich an Seen. Am LochBroom steigt der Ben-Dearg zu 1081 m hoch auf; der 1045 :n bobe Vcn-Wywis ist der nächst höchste, den größten Teil des Jahres mit Schnee [* 15] bedeckte Berg der nördl. Hochlande.
Die Bewässerung ist reich- lich. Während der schmale Saum an der Ostküste trcfflick angebaut ist und reiche Ernten liefert, fin- den sich im Gebirgslande nur in Fluftthälern Kar- tofsel-, Hafer- und Gerstenfelder, dagegen ausge- dehnte Weiden, fo daß hier besonders Schaf-, Rin- der- und Ziegenzucht die Hauptbeschäftigung der meist noch keltisch redenden Landbevölkerung bildet. In den Städten berrscht dagegen einige Industrie und das angelsächs. Element.
Ein Abgeordneter vertritt die
Grafschaft im Parlament. In Roß ist Hauptstadt
Dingwall (s. d.), wichtig
ist
Tain am Dornochbusen,
Station der Hochlandbahn, mit 2080 E.; in Cromarty Cromarty, im Mittelalter Oniudackt^, am Eingänge
des nach ihr benannten
Busens, mit 1308 E.;
Hafen, Schiffstau- und Segel- tuckfabrikation und Fischerei.
[* 16] Roß- und Wagenrennen,
s.
Hippodrom. Roßwein
, Stadt in der
Amtshauptmannschaft ^ Döbeln
[* 17] der sächs. Kreishauptmannschaft
Leipzig, an der
Freiberger
Mulde, der Linie
Leipzig-Döbeln-
Dresden und der
Nebenlinie Hainichen-Roßwein
(19,9
Kin) der Eächs. Staatsbahnen,
[* 18] Sitz
eines Amtsgerichts (Landgericht
Freiberg),
[* 19] hat (1890) 7599 E., darunter 136 Katboliken, Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 20] ein
Tuchmacherbandwcrtsbaus mit altem
Portal, Fach- zeicken-, kaufmännische Fachschule,Deutsche Schlosser: schule (1894), Baugewerkenschule(1893),
Postschule. 64*
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