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vergnügt waren. Gregor XVI. ließ die Sache unter- suchen und 1843 den streitenden Parteien Schwei- gen gebieten.
Nach der Thronbesteigung Pius' IX. veröffentlichte N. 1848 die Schrift «Dells cinyu6 pikAlie äeila, 8knt3. cki68k» («Von den fünf Wunden der hciligen Kirche»),
die großes
Auffehen erregte und oft gedruckt ist.
Von einem Kardinal über eine im Kirchenstaat einzuführende Konstitution zu Nate gezogen, fchricb er «1^ coätitu^ions Leconäo 1a Fiu8ti2i3. 80ciai6, con uua, appenäics 8u11ii unitä äsii'IwliH». Im Sommer 1848 ging er im Auf- trage der sardin.
Ncgicrung nach Nom, um über die ital. Konföderation zu verhandeln, und wirkte im Sinne der konfervativ-konstitutionellen Partei für die Errichtung eines vom Ausland freien Föderativ- staates.
Pius IX. gewann ihn lieb;
als aber
Anto- nelli auf den Papst Einfluß gewann, siel Roß
in Un-
gnade , und wurden die Schriften über
die fünf Wunden und die Konstitution auf den Index gefetzt. Roß
unterwarf sich und zog sich
nach Stresa am
Lago Maggiore zurück, wo er starb. Zu feinen intimsten Freunden gehörten Alesfandro Manzoni,
Nik.
Tommafeo und ein
Bru- der des Ministers
Cavour. Da der Streit über R.s philof. und theol.
An- sichten fortdauerte, ließ Pius IX. feine Werke durch die Inderkongregation nochmals untersuchen;
sie wurden 1854 förmlich freigegeben, die Jesuiten setz- ten aber ihre Angriffe fort, und unter Leo XIII. wurden von der Inquisition 40 Sätze von N. (meist aus den nachgelassenen Schriften) verdammt. -
Vgl. Paoli, Dell», vit". äi Antonio N. (2 Bde., Tur. 1880-84);
K. Werner, Die ital.
Philo- sophie des 19. Jahrh., Bd.
1:
Antonio Roß
und feine Schule
(Wien
[* 3] 1884);
Neufch, Der Index der ver- botenen Bücher, Bd. 2 (Bonn [* 4] 1885);
Lockhart, I.it'6 0k
Antonio Roß
(2 Bde., 2. Aufl.,
Lond. 1880);
F. X. Kraus in der «Deutschen Rundschau» (Berl. 1888).
1) Rosny-sous-Vois (spr. hu böä), östl. Vorort von Paris, [* 5] an der Gürtel- bahn und der Linie Paris-Troyes der Ostbabn, hat (1891) 2603 E. und ein 1842 erbautes Fort. Weiter östlich liegt der Mont-Avron (s. d.). - 2) Nosny- sur-Seine (spr. ßür ftühn), Dorf im Depart. Seine-et-Oise, Arrondissement Mantes, an der Linie Paris-Rouen der Westbahn, hat (1891) 745 E. und ein Schloß, wo Sully 1559 geboren wurde und 1818-30 die Herzogin von Berry wohnte. Nosuy (spr. ronib), Leon de, franz. Orientalist und Ethnograph, geb. zu Loos (im Depart. Nord), wurde Schüler des Sinologen Stanislas Julien und erhielt 1868 an der Special- schule für lebende orient.
Sprachen in Paris die Professur der japan. Sprache [* 6] und Litteratur. N. stiftete 1859 die äocistö orientaiö et ainericaink, die später in eine 8oci6t6 ä'^tlniossi-l^liis um- gewandelt wurde, begründete mehrere Gesellschaften und Zeitschriften und rief die internationalen Kon- gresse der Orientalisten ins Leben.
Unter seinen Schriften sind hervorzuheben: «Vocadulaire eliinoi^ coröen-Nino» (1861),
«Iiltuä68 a8iatihU88» (1864), «^psr^u ä l». 1HNFU6 coi-66nn6" (1864),
«Diction- uairs ä68 8i^n68 iä60Frapüi^uo8 äo 1». (1867), «De 1'oi-iFin6 äu lanF^ü» (1869),
«Iraite äe l'öäuc^tion clo3 vers ü. 8oio au ^pon» (aus dem Japanischen, 2. Aufl. 1869),
«^ntkoloM ^- p0Ulli36» (1871),
«^rcliiv63 ^a160Fi'lii)1ii(iu68 ä6 I'Orient 6t äs i'XmeriquL» (1872),
«^l6M6nt8 ä6 !a ssi-^iniuaii-s ^Äp0liai86» (1873),
«^ Framinai' ol tli6 (^11111686 13NFUN36» (Lond. 1874),
«^Hi-K^n-Ili (aus dem Japanischen, 1875), »Interpretation 663 HncienZ t6xt68 N^a8" (1875),
«^883.1 8iir 1s äe- cliiü»r6iu6nt äs i'ecritui'O nisi-Hti^ue ä6 I'^merilius centraiL" (1876),
«D68 äocunisiitä 6ci'it8 ä6 I'kll- ti^uit6 am6i-icllin6» (1882),
die Herausgabe des yucatanischen " (^oäsx ^0i-t68ianu8» (1883),
«lliä- toii'6 ä68 liMÄ3ti68 lüvill08 pud1i66 6N ^3^1011318) trHäuit6 8111-16
t6xt6 01'i^iiiHi» (1887). Rofoglio (spr. -soljo, vom ital. r080iai-6,
d. i. kochen, rösten), auch Rossöli
genannt, der
Name
verschiedener italienischer, aus Orangenblüten, Orangenfrüchten und
Gewürzen bereiteter und in schilfumflochtenen
Flaschen zur Versendung kom- mender Liqueure.
Visweilen wird auch der Maras- chino (s. d^,) als N. bezeichnet.
Rosolan, s.
Mauvem. Rosolsäure, s.
Aurin. Roß
(kelt.), soviel wie Vorgebirge, häusig in geogr.
Namen, namentlich in
Großbritannien.
[* 7]
Roß
,
Sir James Clarke, Seefahrer, Neffe von
Sir John Roß
(s. d.), geb. zu
Lon- don, begleitete seinen Oheim auf dessen zweiter Nord- polfahrt 1829, wobei er 1831 den nördl.
Magnet- pol auffand.
Nach der Rückkehr 1834 zum Post- kapitän ernannt, unternahm er mit den Schiffen Erebus und Terror eine Expedition nach dem Südpol zur Beobachtung des Erdmagne- tismus.
Unter Roß
befehligte Kapitän
Crozier das Schiff
[* 8]
Terror, mit dem er acht Jahre später bei der
Franklin - Expedition unterging.
Auf dieser Südfahrt entdeckte
Roß
unter 71" 15' füdl. Vr. ein Land mit hohen Schneegebirgen, dem er den
Namen
Süd-Victorialand beilegte. Am 2. Febr. drang
er nach mannigfachen Entdeckungen bis zu 78° 10' südl.Vr., dem südlichsten Punkte, der jemals erreicht
wurde, vor, mußte aber vor einer Eiswand von 40 bis 60 m Höhe umkehren, nach- dem er noch 18. Jan. den
Vulkan Erebus entdeckt
hatte. N. zeigte weiter, daß das von Wilkes unter 65" 40' südl. Vr. und
165" östl. L. gezeichnete Land nicht existierte.
Anfang März wandte er sich nach Norden
[* 9] zurück und kam 4. April wieder in
Tasma- nien an. Im Nov. 1841 fegelte die Expedition über Neuseeland von neuem nach den
Südpolarländern ab, traf aber auf
eine große
Eisfchranke, so daß sie nicht so weit vordringen konnte als im vergangenen
Sommer.
Obschon
Roß
9700 km weiter ostwärts fuhr als das Jahr vorher, waren doch alle
Be- mühungen, zum magnetischen
Pol zu gelangen, vergebens.
So segelte er nach den Falklandsinseln zurück, von wo er zu einer dritten Untersuchungsreise nach dem
Südpol
auslief, die nur zu der Überzeugung führte, daß hinter der mächtigen Eisschranke, die Roß 1841 entdeckt
hatte, sich ein großes Festland befinde, das vom Erebus- vulkan unter 167" östl. L. sich ostwärts
erstrecke, so- wie daß es im
Süden nur einen magnetischen
Pol gebe. Hierauf trat N. die Rückreise nach England
an, wo er anlangte und 1844 die Nitterwürde erhielt. Roß erhielt 1848 das Kommando der zur Aufsuchung
Franklins bestimmten Schiffe
[* 10] Enterprife und Investigator. Er überwinterte im Leopoldshafen und organisierte im
Frühling 1849 mehrere
Schlittenpartien, deren wichtigste unter seiner persönlichen Leitung die nördl. und westl.
Gestade von
North-Somerset bis 72" 38' nördl.
Br. durchforschte. Er wollte nun noch den Wellington- kanal
untersuchen, konnte aber erst Ende
August
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