Rosinen
,
an der Sonne oder künstlich getrocknete Weinbeeren von zuckerreichen Rebsorten der Mittelmeerländer, große
R. oder
Zibeben und Cibeben, und kleine R. oder Korinthen (frz. raisin de Corinthe, in Griechenland
Staphides, engl. corinth, currant (small dried grape), holl.
krent, korint, ital. uva di Corinto - große R. uva passa, zibibo und
cibibo, holl. rozijn, ranijn, frz. raisin sec, r. de caisse,
r. en caisse, r. de Damus etc., engl. raisin. Traubenrosinen
(Tafelrosinen
)
sind solche mit Kämmen, Sultaninen oder Sultanin-Rosinen
, von Natur kernlos, kleiner, hellgelb, Extraware, stielfrei; Yeeli oder
Elemé (Auslese) ist Primaware, verpackt in Schachteln zu 12 bis 15 kg.
Die Sekundaware kommt in Fässern zu 100-150 kg.
Das kleinasiatische Erzeugnis geht als Smyrnaer R. nach Deutschland über Triest und Hamburg; Hauptorte Tschischme, Vurla,
Karaburne. Samos, Kos und Kreta liefern geringwertigere Sorten. Sehr gut, in Deutschland aber selten, sind die Damaszener,
sehr groß, ausgekernt. Gesamterzeugnis 8-9 Mill. kg; von andern R. 14-15 Mill. kg.
Italienische und französische R., Provencer, gehen am meisten nach England, spanische R., hauptsächlich von
Malaga, Valencia
und Alicante, viel nach Deutschland; Lexia sind die, welche durch Eintauchen in Lauge und Ölwasser einen besondern Glanz
erhalten, verschickt in Töpfen, auch Topfrosinen
genannt.
Die griechischen Korinthen kommen von einer kernlosen Varietät des Weinstockes „vitis corinthica“, welche auch noch auf den liparischen und ionischen Inseln gezogen wird;
die Beeren sind dunkelpurpurfarbig, ins Schwarze übergehend, sehr süß, mit viel Saft, am besten auf Morea;
man hat von 7 Jahren an bis 100 Jahre tragbare Stöcke;
die Beeren reifen im Juli, werden in 8-10 Tagen gedörrt und in Fässern versendet.
Ertrag im Festland 60- bis 70000 Zentner; Ausfuhr im ganzen ca. 800000 Zentner in guten Jahren.
Die R. sollen trocken, durchscheinend, glänzend, süß, fleischig, nicht modrig, dürr oder mehlig sein und nicht säuerlich riechen, auch nicht zu viel Stiele enthalten; sie müssen gut verwahrt werden in trocknen, kühlen Räumen: man verschickt sie in Kisten und Fässern. Haupthandelsplätze in Deutschland sind die Hansastädte und Augsburg. Man verkauft zur Zeit die R. in Delikatessenhandlungen zu folgenden Preisen: 1 kg ausgewählt bis 3 Mk., Sultania zu 1,40-1,50 Mk., Trauben-Rosinen snr ^[richtig: sur] choix in ganzen Kisten zu 7-24 Mk., Malaga Trauben-Rosinen 1 kg zu 1,50, Royaux zu 1,75, Impériaux zu 2 Mk., Vaurla Elemé 1 Mk., bis 1,50 Mk., Korinthen, Pr. Zante etc. bis 1 Mk. Die Einfuhr in Deutschland von R. und Korinthen war 1873 auf 296203 Zentner à 24 Mk. berechnet worden. - Zoll: R. sowie Korinthen s. Tarif im Anh. Nr. 25 h 2. Verdorbene, unter Aufsicht mit 2% Kohlenstaub, Sand oder dgl. vermischte zu Brennereizwecken, zollfrei.