eine Varietät des Quarzes, von rötlichweißer bis rosenroter Farbe, durchscheinend bis durchsichtig,
wahrscheinlich durch einen geringen Gehalt von Titanoxyd gefärbt. Derselbe findet sich hin und wieder in schwachen Lagen
im
Granit und Gneis, in vorzüglicher Beschaffenheit in Sibirien, wo man ihn zu Dosen, Vasen u.
dgl. größeren Sachen verarbeitet. In Deutschland findet sich das Mineral in
verarbeitbarem Zustande nur zu Bodenmais in Oberbayern und Zwiesel in Niederbayern. Die Rosafarbe ist öfter von Natur sehr
licht, oder verblaßt auch nachträglich an der Luft, daher die Ringsteine gewöhnlich mit einer
Folie unterlegt werden. -
Zoll s.
Edelsteine (Halbedelstein).
Mineral aus der Ordnung der Anhydride, kristallisiert hexagonal tetartoedrisch und tritt in sehr zahlreichen Formen
(über 160 beschrieben) auf. Die Kristalle
[* 4] sind ein- und aufgewachsen, zum Teil zu Gruppen und Drusen
[* 5] vereinigt, mikroskopisch
klein, aber auch von mehr als Klafterlänge, nicht selten auffallend verzerrt; außerdem findet sich der Quarz in
stängeligen (zum Teil in freie Kristallspitzen auslaufenden) und faserigen Aggregaten, noch häufiger derb in körniger bis
dichter (oder kryptokristallinischer) Zusammensetzung, häufig auch pseudomorph nach sehr vielen Mineralien
[* 6] sowie als Versteinerungsmittel,
in Geschieben (Kiesel, Quarzkiesel) und als Sand.
Man findet ihn vollkommen durchsichtig bis kaum kantendurchscheinend, farblos und wasserhell, weiß oder
durch verschiedene Beimengungen mannigfach gefärbt, mit Glasglanz, auf den Bruchflächen häufig fettglänzend, Härte 7,
spez. Gew. 2,5-2,8 (rein
2,654), mit schwacher doppelter Strahlenbrechung
[* 7] und Zirkularpolarisation,
[* 8] rechts und links drehend. Er ist unlöslich in allen
gewöhnlichen Lösungsmitteln;
heiße Kalilauge greift den kristallisierten Quarz wenig an, aber in Flußsäure löst er sich;
im Porzellanofen schmilzt er zu einer weißen Masse, die sich wie Tridymit verhält;
in der
Knallgasflamme läßt er sich zu Fäden ausziehen und schmilzt zu einem Glas
[* 10] (Opal) vom spez. Gew. 2,2;
schmelzende Soda löst
ihn unter Brausen zu einem klaren Glas auf. Er besteht aus Kieselsäureanhydrid SiO2 und
enthält sehr häufig Eisenoxyd, Mangan, Thonerde, Magnesia, auch wohl Eisensäure, Nickeloxyd, Titanoxyd etc. Unter dem Mikroskop
[* 11] zeigt er oft Einschlüsse der verschiedensten Art, namentlich Wassertröpfchen, Kochsalzlösung, flüssige Kohlensäure, Glaskörnchen
etc. Der Quarz ist das häufigste Mineral, wesentlicher Gemengteil vieler wichtiger Felsarten und kommt in zahlreichen
Varietäten vor.
5) Achat
[* 21] (s. d.). Viele Quarzvarietäten dienen als Schmucksteine, zu Ornamenten, allerlei Luxusgegenständen,
Spielwaren, Tischplatten, Reibschalen, als Probierstein etc., der gemeine Quarz zur Glas-, Porzellan- und Steingutfabrikation, als
Zuschlag bei Hüttenprozessen etc.