Rosenöl
(engl.
Attar,
Ottar oder
Otto,
Oil of roses), ätherisches
Öl, welches durch
Destillation
[* 3] von Rosenblättern (besonders
von
Rosa damascena Mill.) mit
Wasser in
Ostindien,
[* 4]
China,
[* 5]
Persien
[* 6] etc., für den europäischen
Handel in den südlich vom
Balkan
liegenden
Bezirken von Kissanlik,
Philippopel,
Eski Zagra, Tschirpan etc. bereitet wird. In Südfrankreich
gewonnenes Rosenöl
wird im Land selbst zu
Parfümerien verbraucht. Man destilliert die am frühen
Morgen gesammelten
Blüten in
Quantitäten
von je 12-25 kg aus kupfernen
Blasen und erhält eine
Ausbeute von etwa 0,04 Proz. Die
Produktion in
Rumelien betrug in den
Jahren
1867-71 durchschnittlich etwa 400,000
Mitskal (à 4,8 g). Das
Öl kommt in flachen, mit weißem
Filz überzogenen,
hermetisch verschlossenen Zinnflaschen oder in kleinen, langen, mit
Gold
[* 7] verzierten, aus
Deutschland
[* 8] importierten Fläschchen
über
Konstantinopel
[* 9] in den
Handel.
Seit 1884 stellen
Schimmel
[* 10] u. Komp. in
Leipzig
[* 11] Rosenöl
dar, welches in der Feinheit des
Geruchs dem türkischen weit überlegen ist.
ist hellgelb, von sehr intensivem Rosengeruch, schmeckt mild, etwas süßlich, spez. Gew.
0,87-0,89, löst sich
schwer in
Wasser, leicht in warmem
Alkohol und
Äther und besteht aus einem flüssigen, sauerstoffhaltigen
Öl und einem kristallisierbaren, sauerstofffreien, geruchlosen
Stearopten.
Letzteres ist besonders reichlich in den
Ölen aus
kältern Gegenden enthalten, und diese erstarren daher viel leichter als jene aus wärmern
Ländern.
Türkisches
Öl erstarrt bei 11-16°. Man benutzt das in der
Parfümerie, zu
Likören und in der Konditorei; es wird so vielfach wie kaum
eine andre
Drogue verfälscht, namentlich mit
Geranium- und
Andropogon-Ölen, welche aber nicht wie das in der
Kälte erstarren.
Vgl.
Geraniumöl.