Rosenkrieg
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Krieg der weißen und der roten Rose, der greuelvolle Bürgerkrieg, den 1455-85 die Häuser York und Lancaster in England um den Thron [* 2] führten. Der Name stammt von den Kennzeichen beider Familien, die ihre Parteien annahmen, der roten Rose Lancasters und der weißen Rose Yorks. Heinrich VI., der dritte Lancaster (seit 1422), war im dreißigsten Jahre seiner Regierung noch ohne Erben. Das Nachfolgerecht machten sich streitig der Vertreter eines Seitenzweigs der Lancaster, Beaufort (s. d.), der Herzog von Somerset und der Herzog Richard von York (s. d.). Die Geburt eines Prinzen von Wales (1453) endete den Hader nicht, bei zeitweiliger Geisteskrankheit des Königs wurde York Protektor, nach der Wiedergenesung aber begünstigte Heinrich den Rivalen Somerset, worauf York zu den Waffen [* 3] griff.
Mit der Schlacht bei St. Albans 1455, in der Somerset fiel, wurde der Bürgerkrieg eröffnet. Der Held der Partei York wurde der Graf von Warwick (s. d.), die eigentliche Führerin der Lancaster war die mannhafte Königin Margarete (s. d.) von Anjou. Mehrere Jahre nach der Schlacht von St. Albans ruhten die Waffen, bis der Kampf 1459 wieder ausbrach. Am wurde der König bei Northampton geschlagen und gefangen. Die Königin floh nach Schottland und sammelte dort ein Heer, mit dem sie Richard von York bei Wakefield besiegte. An Richards Stelle, der in der Schlacht gefallen war, trat sein ältester Sohn Eduard, der bei Mortimers-Croß in der Nähe von Wigmore über Pembroke einen Sieg errang und, obgleich das Heer der Königin Warwick 17. Febr. bei St. Albans schlug, seinen Einzug in London [* 4] halten und sich 2. März als Eduard IV. zum König ausrufen lassen konnte.
Sofort wandten sich Eduard und Warwick von neuem gegen Margarete und vernichteten ihr Heer bei Towton. Die Königin suchte mit ihrem Sohn in Schottland und Frankreich Hilfe, aber erst nachdem sich Eduard mit dem mächtigsten seiner Helfer, dem Grafen Warwick, entzweit und dieser über ihn bei Edgecote einen völligen Sieg davongetragen hatte, gestaltete sich die Sache der Lancaster wieder hoffnungsvoller. Eduard floh zu seinem Schwager Karl dem Kühnen von Burgund, und Heinrich VI. wurde wieder in seine Rechte eingesetzt (Okt. 1470). Mit burgund.
Hilfe kehrte Eduard März 1471 nach England zurück, schlug Warwick in der Schlacht bei Varnet, in der dieser das Leben verlor, und besiegte Margarete, die am Tage der Schlacht bei Barnet in Dorsetshire gelandet war, 4. Mai bei Tewksbury. Trotzdem gelang es Eduard nicht eine gesicherte Thronfolge zu gründen, seine beiden Söhne fielen dem Ehrgeiz seines jüngern Bruders Richard III. (s. d.) zum Opfer, und gegen diesen begann wieder der Kampf. Der letzte dem Verderben seines Hauses entronnene Nebensproß der Lancaster, Heinrich Tudor, besiegte und erschlug König Richard bei Bosworth und bestieg den Thron als Heinrich VII. (s. d.). Diese Entscheidungsschlacht endete den 30jährigen Bürgerkrieg, der die staatliche Sicherheit zerstört, den ¶
1002a Rosifloren I ¶
1002b Rosifloren II 1. Rubus idaeus (Himbeere);
a Blüte, [* 7] b desgl. Im Durchschnitt, c durchschnittene Sammelfrucht. 2. Rubus caesius (Ackerbrombeere);
a Blüte, b Sammelfrucht. 3. Pirus malus (Apfel);
a Frucht querdurchschnitten, b desgl. längsdurchschnitten. 4. Potentilla tormentilla (Blutwurz);
a Blüte, b Frucht. 5. Fragaria vesca (Erdbeere);
a Blüte, b Scheinfrucht durchschnitten, c Blütenboden im Durchschnitt, vergrößert. 6. Brayera anthelminthica (Kussobaum);
a Blüte. ¶