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und Hohwald" (Bd. 1, Heft 2 der «Abhandlungen zur geolog. Specialkarte von Elsaß-Lothringen», [* 3] Strahb. 1875, ein für das Verständnis des Meta- morphismus wichtiges umfangreiches Werk),
«Hilfs- tabellen zur mikroskopischen Mineralbestimmung in Gesteinen» (Stuttg. 1888). Im Verein mit Klein und Venecke führte er von 1879 bis 1884 die Redak- tion des «Neuen Jahrbuchs für Mineralogie, Geo- logie und Paläontologie». Rofendamast, s. Damascieren. Rosenfeld, Stadt im Oberamt Sulz des württcmb. Schwarzwaldkreiscs, hat (1890) 887 evang. E., Post, Telegraph, [* 4] Lateinschule; Fabri- kation von chirurg. Instrumenten, Schuh- und Blech- waren und Brückenwagen.
Rosenfelde, früherer Name von Friedrichsfelde. Rofenfenster, s. Fensterrose. [* 5] Rosenfest, ein ländliches Fest, hauptsächlich in Frankreich und hier bis auf die Zeiten von Lud- wig XIII. zurückgeführt. Es wird gemeiniglich am 8. Juni (St. Medardus, Zeit der Rosenblüte) be- gangen. M. 991a). Rofengattwespe, s. Gallwespen und Rose Rosengarten, zum Unterschied von Laurin oder dem Kleinen auch der Große N. genannt, mittelhochdeutsches Gedicht im Hildebrandston, be- zeichnet in all seinen zahlreichen, vielfach abweichen- den Redaktionen, deren älteste bald nach 1250 in Bayern [* 6] oder Osterreich entstand, die wachsende Neigung der deutschen Heldensage zu cyklischer Ab- rundung.
Mit Unrecht hat man hinter dem
Stoffe des Rosenholz
einen mythischen
Kern gesucht; der Dichter wollte nur zeigen,
daß die Ritter des
Ostens den berühmten des Rheins gewachsen seien. Kriemhild besitzt zu Worms
[* 7] am Rhein, wo ihr
Vater, König
Gibich, herrscht, einen prächtigen, sorgfältig gehegten Rosenholz
, ein märchenhaftes irdisches Paradies, wohl
nach dem
Muster Laurins, das ihr 12 rhein.
Helden, voran ihr Bräutigam, Siegfried von
Niederlanden, be-
hüten. Dietrich kommt mit seinen 11 Osthelden, darunter als komische
[* 1]
Figur Hildebrands greiser
Bruder, der tolle streitlustige
Mönch Ilsan; sie be- siegen die
Hüter des
Gartens in 12 Einzelkämpfcn, in denen die Versionen des N. stark auseinander gehen,
Dietrich schmilzt wutschnaubend durch glühen- den
Atem Siegfrieds Hornhaut und verwundet auch ihn.
Die stolze Kriemhild ist gedemütigt, und
Gibich muß sein
Reich von Dietrich zu
Lehn nehmen. Kri- tische
Ausgabe von Holz:
[* 8] «Die
Geschichte vom Rosenholz
zu Worms»
(Halle
[* 9] 1893). Rosengarten, wildzackige Felskette der
Süd- tiroler Dolomite (s. Ostalpen, Bd.
12, S. 699".), südöstlich vom
Schlern (s. d.), zwischen dem Tierscr Alpel und dem Costalunga
- Passe. Ihr höchster Punkt ist der Kesselkogcl (3002 m); der Rosengarten- spitz erreicht 2998 in Höhe. Nosengcranium,
s. Pelargonie. Rofengimpel (Oai-poäacuL), eine aus 22
Arten bestehende Gattung der
Finken, die im männlichen Geschlecht ein
teilweise prachtvoll rot gefärbtes
Ge- sieder hat. Rosenholz
bewohnen den
Osten Europas, den Norden
[* 10]
Asiens bis
nach Centralindien und Nord- amerika bis Mexiko.
[* 11]
Die häusigsten Arten sind der Karmingimpel ((^i-poäg^nZ 6i^tui-inn8 ^M.), 16 cm lang, mit karminrotem und bräunlichem, teil- weise rot überflogenem Gesieder, findet sich in Si- birien und Osteuropa, und der Hakengimpel (^arpo äa.ou3 6nuci6Ät0r ^.), der im Winter bisweilen im mittlern Eurova anaetroffen wird und in der Ge- fangenschaft unter günstigen Umstanden zur Fort- pflanzung schreitet. ^?o6en/i., hinter lat. Tiernamen Abkürzung für Wilhelm Gottlob Rosenhauer, einen deut- schen Naturforscher und Reisenden.
Von ihm unter andern: «Die
Tiere
Andalusiens»
(Erlangen
[* 12] 1856). Rofenhain, Jacques,
Pianist und
Komponist, geb. zu
Mannheim,
[* 13] genoß seine musi- kalische Ausbildung in
Frankfurt
[* 14] a. M. und begab sich dann auf Konzertreisen. Seit 1849 lebte
Rosenholz
in
Baden-Baden,
[* 15] wo er starb. Er sckrieb die
Opern «Der Besuch im Irrenhaus» (1834),
«Liswenna», «1^6 äomon äo 1». nuit" (1851 in der Großen Oper aufgeführt),
«V0I3.A6 6t Moux» (1863 in
Baden-Baden aufgeführt),
Sinfonien
und Kammermusikwerke. Am bekanntesten ist Rosenholz
durch seine eleganten Salonkompositionen für
Pianoforte. Rosenheim.
1)
Bezirksamt im bayr.
Reg.-
Bez. Oberbayern, hat 1111,16 ykin und (1890) 51335 (25619 männl., 25 716 weibl.) E., 74
Ge- meinden
und 1318 Ortschaften. - 2) Unmittel- bare Stadt am linken Ufer des Inn an der Ein- mündung der
Mangfall (Abfluß des
Tegernsees), am Fuße der
Alpen
[* 16] und an den Linien
München-
Salzburg,
[* 17] Münchcn-Holzkirchen-Rosenholz
(73,7 Iini),
Rosenholz-
Kusstein (34,2 km) und Rosenholz-Neumarkt-Eisenstein (214,9 km) der Bayr. Staatsbahnen,
[* 18] Sitz des
Be- zirksamtes N., eines Amtsgerichts (Landgericht
Traunstein), Hauptzoll-, Hauptsalzamtes,
Rent-, Forst-
und Oberbahnamtes, hat (1890) 10090 (4982 männl., 5108 weibl.) E., darunter 541
Evangelische,
Stadtpost mit
Telegraph und Fernsprecheinrichtung,
Häuser mit Laubengängen, gotische kath. Stadtpfarr- kirche (13. Jahrh.)
^ 1880-81 renoviert, mit
Turm
[* 19] imZopfstilund sch önen Grabmälern, St. Sebastians- oder Kapuzinertirche (1634), 1889 - 90 renoviert,
St.
Josephs- oder Bürgerspital- und Heiliggeistkirche (15. Jahrh.), Lorettokapelle
(1636) mit Fresken,Noh- ackcrkapelle (1737) im Zopfstil, frühgotische evang.
Kirche (1886), Kapuzincrkloster,
Niederlassungen
der armen Schulschwestern äs noti-s I)HM6 und der Mallersdorfer Franziskanerinnen, Realschule,
Pro- gymnasium, Präparanden-,
höhere Mädchen- und gewerbliche Fortbildungsschule, neues
Krankenhaus,
[* 20] Bürgerspital und Leprosenhaus, Wasserleitung,
[* 21]
Kanalisation,
Gasbeleuchtung und elektrische Cen- trale.
Ferner hat eine bedeutende Saline, zu der die Sole aus Neichenhall (s. d.) hergeleitet wird, mit mehrern Badeanstalten (Kaiser-, Marien-, Diana- bad) und Schwimmanstalten und wird als Kurort besucht (1894: 450 Kurgäste). Die Industrie um- faßt 2 Maschinenfabriken, Scilerwaren-, Ccment- warcn-, Zündholzfabrikation, Brauereien, Kunst- mühlen, Bau- und KunstschloMrei, Steinmetz- und Vilohauerwerkstätten; der Handel erstreckt sich be" sonders auf holz und wird unterstützt durch ein Vezirksgremium für Handel und Gewerbe, eine Distriktssparkasse, Kreditbank-Aktiengesellschaft und große Märkte. Die Geschichte R.s reicht bis ins 12. Jahrb. hinauf. -
Vgl. Ditterich, Rosenholz
in Ober- bayern
(Münch. 1870).
Rosenholz
, Nhodiserholz (I.iFnnin RKoäii), ein im
Handel vorkommendes, angenehm rosenartig riechendes
Holz, das aus dünnen, walzig-knotigen, auch gespaltenen, ziemlich schweren, festen und
dich- ten
Stücken besteht, die außen
von der rissigen grauen Rinde bedeckt, nach mncn gelblich, in der Mitte oft sogar rötlich sind, gewürzhaft-bitterlich schmecken
und gerieben einen rosenähnlichen Geruck
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