Titel
Roqueplan
(spr. rock'plang), 1) Camille, franz.
Maler, geb. zu Mallemort
(Rhônemündungen),
Schüler von
Gros, malte besonders Genrebilder aus der höhern
Gesellschaft
sowie
Landschaften und
Marinen von großem Farbenzauber und von fesselnder Lichtwirkung. Im historischen
Museum zu
Versailles
[* 2] befindet sich eine
Darstellung der
Schlacht bei
Elchingen. Roqueplan
starb in
Paris.
[* 3]
2)
Nestor, franz. Schriftsteller,
Bruder des vorigen, geb. 1804 zu Mallemort, studierte die
Rechte in
Paris, nahm dann thätigen
Anteil an mehreren
Journalen (besonders am alten
»Figaro«) und führte seit 1840 die
Direktion verschiedener
Theater,
[* 4] so der Variétés, der
Opéra, der
Opéra-Comique und zuletzt des
Châtelet. Er starb in
Paris. Roqueplan
war einer
der
Gründer der leichten sogen. Boulevardpresse, ein Mann von außerordentlichem
Witz und schlagfertiger
Feder.
Er veröffentlichte die geistvollen
»Nouvelles
à la main« (anonym);
»Histoire de
Napoléon racontée par une grand'mère à
ses enfants« (1835); zwei
Bände litterarischer
Phantasien: »Regain de la vie parisienne« (1853, neue Ausg.
1882) und »Les coulisses de l'opéra« (1855),
u. a. Seine geistreichen Feuilletons für den »Constitutionnel« erschienen gesammelt unter dem Titel: »Parisine« (1869).