Ronco
Sopra Ascona (Kt. Tessin, Bez. Locarno). 355 m. Gem. und Pfarrweiler, am SO.-Hang des Pizzo Leone und 7 km sw. Locarno. Postablage. Postwagen Locarno-Brissago. Gemeinde: 91 Häuser, 257 kathol. Ew.; Weiler: 25 Häuser, 74 Ew. Weinbau, Waldwirtschaft, Handel mit Eichenrinde (für Gerbereien).
Kindergarten. Auswanderung der jungen Männer als Maler, Kellner und Kaminkehrer nach Paris.
Das Dorf steht auf fast senkrecht zum rechten Ufer des Langensees abstürzenden Felsen mitten in einer üppigen Vegetation und bietet einen der interessantesten und idyllischsten Anblicke dar.
Darüber terrassierte Gehänge mit Weinreben, die durch Mauern vor dem Abrutschen geschützt werden.
Prickelnder Rotwein.
Heimat verschiedener Maler und Holzschnitzer.
Deren berühmtester ist der Maler Antonio Ciseri (1821-1891), der vorzüglich religiöse Vorwürfe behandelte und fast sein ganzes Leben in Florenz verbrachte, wo er Ehrenprofessor an der Kunstakademie war.
Seine bedeutendsten Werke sind die Makkabäer (in der Kirche Santa Felicità zu Florenz), Ecce Homo (Eigentum des italienischen Staates), der Ungläubige Thomas (in der Erlöserkirche zu Jerusalem), die Grablegung Christi (in der Madonna del Sasso bei Locarno), St. Martin (in der Kirche zu Ronco), Karl V., den Pinsel Tizians aufhebend etc. 857: Roncia.