Rœthifluh
(Kt. Solothurn, Amtei Lebern). 1399 m. Juragipfel im höchsten Abschnitt des Doggergewölbes der Weissensteinkette, das nahe der Röthifluh nach O. schroff abbricht und sogar senkrecht abgeschnitten erscheint, so dass man vom Signalpunkt 400 m tief in den Lias-Keuperzirkus von Balmberg (s. diesen Art.) hinunterschaut. Von diesem letztern aus kann man an diesem Abbruch des Gewölbes an der Röthifluh alle Tiefenschichten des Juragebirges vom Muschelkalk und Anhydrit der Gipsgruben über den Keuper, den fossilreichen untern Liaskalk und den in mächtigen Bänken anstehenden untern und mittlern Dogger bis hinauf zum obern Bathonien mit seinen wasserhaltigen Kalkmergeln unterscheiden. Die Wiesen der Röthifluh und der Schafgrabenwald an der N.-Flanke dieses Gewölbes liegen z. T. auf diesen Mergeln. Den genannten Wald durchzieht der vom Gasthof Balmberg auf den Weissenstein führende gute Weg. Hier finden sich im obern Dogger (Callovien) zahlreiche Fossilien
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(Rhynchonella varians, Macrocephalites macrocephalus etc.). Die Sonnenberg geheissene S.-Flanke des Gewölbes der Röthifluh senkt sich zur Argoviencombe des Nesselboden, die zwischen der Röthifluh und dem hier vom Schattenbergwald bedeckten Malmkalkkamm des Weissenstein (Vorberg) eingesenkt ist. Interessante Flora (z. B. die vanilleduftende schwarze Orchis). Der Gipfel der Röthifluh erhebt sich um mehr als 100 m über den Malmrücken des Weissenstein. Nach O. prachtvolle freie Aussicht aufs Aarethal und die Alpen, Aussicht nach N. auf die nördl. Juraketten und den Schwarzwald. Der Gipfel der Röthifluh kann von Solothurn in 2½ Stunden und vom Hotel auf dem Weissenstein in 20 Minuten bestiegen werden. Trigonometrisches Signal. Wird oft besucht, namentlich auch des prachtvollen Sonnenaufganges wegen.