(Kt. Bern,
Amtsbez. Signau).
1400-736 m.
Wildbach; entspringt mit mehreren Quellarmen am stark zerschluchteten
N.-Hang der
Honegg, fliesst zuerst nach NW. und dann von
Oberei bis
zum Dorf Röthenbach (827 m) nach N., erhält hier von links den
Jasbach
und wendet sich nun gegen O. und NO., um nach 15 km langem
Lauf in Eggiswil von links in die
Emme zu münden.
Hat bei Hochwassern
schon oft grosse Verheerungen angerichtet.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Signau).
827 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Mündung des
Jasbaches in den
Röthenbach und
an der Vereinigung der
Strassen von
Diesbach und
Thun nach dem obern
Emmenthal; 5,5 km sw.
Eggiwil, 9 km s. der Station
Signau
der Linie
Bern-Luzern und 9,6 km nö. der Station Oberdiesbach der elektrischen Bahn
Burgdorf-Thun. Postbureau, Telegraph,
Telephon; Postwagen nach
Signau, Oberdiesbach und
Thun. Ausgedehnte Gemeinde, die von der
Honegg im S. bis
zur
Riffersegg im N. 11 km lang ist. Zusammen mit
Fambach,
Fischbach,
Hinter Obereigut,
Schallenberg, Niederei, Niedereiberg,
Martisegg,
Riffersegg, Rüeggsegg und
Vorder Oberei: 238
Häuser, 1525 reform. Ew.; Dorf: 14
Häuser, 105 Ew. Acker- und Wiesenbau,
Viehzucht. 5 Käsereien.
Säge. Gerberei. Die Gemeinde zählt 17 Alpweiden mit einer Gesamtfläche von 1281 ha
und einem (die Waldungen inbegriffen) Gesamtwert von 907000 Fr. Die aus 1494 stammende und 1728 restaurierte, altertümliche
Pfarrkirche im
Weiler
Würzbrunnen (962 m; 1 km nw. vom Dorf
Röthenbach) ist 1905 durch eine im Dorf selbst stehende neue Pfarrkirche
ersetzt worden.
Das alte Gotteshaus soll der Ueberlieferung nach an der Stelle einer einstigen heidnischen Kultstätte
stehen, war die Mutterkirche des ganzen
Emmenthales und bildete einen bekannten Wallfahrtsort; als Kuriosum bewahrt man unter
ihrem Dach ein 18 m langes und 3 m breites Wolfsnetz auf. Seit 1148 bestand im Dorf ein dem Kloster
Rüeggisberg
unterstehendes Kluniazenserkloster, das zusammen mit
Rüeggisberg 1484 aufgehoben würde. Seine
Güter gingen an das St. Vinzenzstift
in Bern
über. Kloster und
Kapelle sind jetzt verschwunden. Das Gericht
Röthenbach wurde zusammen mit der
Herrschaft
Signau von der
Stadt
Bern 1398 den
Grafen von
Kiburg abgekauft. Bis zu seiner Aufhebung übte dann das Kloster die niedere
Gerichtsbarkeit aus, während der Blutbann dem
Rat
von Bern
zustand. 1148: Rochenbac. Vergl. Imobersteg, J. Das
Emmenthal. Bern
1876.