Römische
[* 2]
Münzen.
[* 3] Die
Münzen des römischen
Reichs zerfallen in solche aus der Zeit der
Republik, die sogen.
Konsularmünzen
(s. d.), die bis zu
Cäsar reichen, der zuerst sein
Bild auf die
Münzen setzen ließ, und in die unter den
Kaisern geprägten
sogen.
Kaisermünzen (s. d.), die mit
Augustus beginnen und mit
Romulus Augustus endigen. Die Republikmünzen
bestanden in großen
gegossenen Kupferstücken:
As,
Semis, Triens,
Quadrans,
Sextans,
¶
mehr
Uncia etc., vorzugsweise aber aus Silbermünzen:
Denaren, Quinaren und Sestertien, die seit 269 v. Chr. geprägt wurden. Goldmünzen
der Republik erscheinen im ganzen erst sehr spät, z. B. unter Sulla. Seit Augustus war die Kupferprägung das Recht des Senats;
Silber- und Goldmünzen
(Aureus, später Solidus genannt, die gewöhnliche Goldmünze) prägte der Kaiser.
Große Gold- und Silbermedaillons sind selten; Augustus prägte zuerst derartige große (nur in einem Exemplar erhaltene) Goldstücke,
Domitian große Gold- und Silberstücke; ungewöhnlich große Kupfermünzen
, meist von ausgezeichnet schöner Arbeit, prägte
zuerst Trajan. Die Silbermünzen
verschlechterten sich immer mehr, bis Diokletian den reinen Silberdenar wiederherstellte.
Seit Konstantin d. Gr. wurde der goldene Solidus als 1/72 des Pfundes ausgeprägt und mit der Zahl 72 oder
den griechischen Buchstaben OB (d. h. 72) bezeichnet.
Nach demselben Fuß prägten alle Kaiser bis zum letzten, Romulus Augustus (vgl. Münzwesen,
[* 5] Geschichtliches). Über die Münzen
der oströmischen
Kaiser s. Byzantinische Münzen. Der künstlerische Wert der ältern römischen
Münzen
ist meist gering. Schon mit Cäsar treten höchst charakteristische Porträte
[* 6] auf, die sich bis gegen das Ende des 3. Jahrh.
erhalten. Die Rückseite der Münzen zeigt oft nur trockne Allegorien, häufig aber auch lebendige, figurenreiche Darstellungen
von vollendeter Schönheit.
Besonders zeichnen sich die großen Bronzemedaillons (nicht eigentliche Münzen) durch großartige, ideale
Behandlung der Köpfe wie durch vorzügliche, meist mythologische Rückseiten von weichem, rein griechischem Stil aus (besonders
unter Hadrian und den Antoninen). Durch ihre chronologische Notizen wie auch bisweilen durch ihre Typen sind die römischen
Münzen, namentlich für die Kaiserzeit, eine der wichtigsten, oft die einzige sichere Quelle,
[* 7] welche nur für
kurze Zeit (gegen Ende des 3. Jahrh.) fehlerhaft und unzuverlässig wird, in ihrer Gesamtheit
aber neben den Inschriften das bedeutendste Hilfsmittel für historische Forschungen bildet.
Vgl. Eckhel, Doctrina numorum veterum, Bd. 5-8 (Wien [* 8] 1798);
Mommsen, Geschichte des römischen
Münzwesens (Bresl. 1860);
Cohen, Description générale des monnaies de la république romaine (Par. 1857);
Derselbe, Description historique des monnaies frappées sous l'empire romain (2. Aufl., das. 1880-85, 5 Bde.).