Röbling
,
Johann August, Brückeningenieur, geb. zu Mühlhausen [* 2] in Thüringen, studierte zu Berlin [* 3] das Baufach und ging, 25 Jahre alt, nach Pittsburg. Zuerst Farmer, dann bei Wasser- und Eisenbahnbauten thätig, begann er gleichzeitig die Fabrikation von Eisendraht. Bei einem 1844-45 erbauten Aquädukt des Pennsylvaniakanals über den Alleghany, führte er das hölzerne Kanalbett über sieben Öffnungen und hing es zu beiden Seiten an je 17,5 cm starken Drahtseilen auf.
Der glückliche Erfolg verschaffte ihm bald darauf andre Aufträge, allgemein bekannt wurde aber Röbling
erst
durch den von 1853 bis 1855 ausgeführten
Bau einer zur
Verbindung der
New
York-Zentralbahn mit der
Great
Western-Bahn von
Kanada
dienenden
Brücke
[* 4] über den
Niagara, bei welcher er eine kombinierte,
oben für die
Eisenbahn, unten für den Straßenverkehr
bestimmte Brückenbahn durch Fachwerkträger verband und diese in der bis dahin unerreichte
Spannweite
von über 250
m an vier Drahtkabeln von je 25
cm
Durchmesser aufhing. 1867 vollendete Röbling
die
Brücke zwischen
Cincinnati und
Covington
über den
Ohio mit etwas über 322 m weiter Mittelöffnung und zwei beinahe 75 m hohen Kabeltürmen.
Das letzte und größte Werk Röblings
ist die kolossale, zur
Verbindung von
New York mit
Brooklyn dienende
Brücke über den
East River (s. Taf.
»Brücken
[* 5] I«,
[* 4] Fig. 2), welche, gleichzeitig für den
Verkehr zweier
Eisenbahnen bestimmt und mit
Fahr- und
Fußwegen versehen, die größte zur Zeit bekannte
Spannweite von über 518 m der Mittelöffnung besitzt.
Röbling
starb Er veröffentlichte:
»Long and short span railway-bridges«
(New York 1869). -
Sein Sohn, Oberst
Washington
[* 6] Röbling
, übernahm die Vollendung des größten, dem
Verkehr übergebenen Werkes seines
Vaters.