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Stadthaus, Gerichtshaus, 1^ ^clniom)', ?ov"r'8 liuiläin^ mit Gemäldegalerie und Turm, [* 3] die Uni- v^r^i^ ot K. (^00 Studenten), ein Baptistensemi- uar mit deutschem Departement, das Atbenäum mit einer Bibliothek; Niesengebäude, wie ^Viläer liniläin^, der Verein christl. junger Männer und die presbytcriauischen Kirchen, ^ohr zablreich sind Wohlthätigkeitsanstalten. Der Gencsee bildet auf seinem Wege durch die Stadt drei Fälle von 29,8 und 25 in, welche Wasserkraft für die Industrie liefern. Unterhalb des letztern ist der Fluß für See- schiffe fahrbar. Die Umgegend ist sebr fruchtbar und die Knnstgärtnereien liefern jäbrlich für mebr als 1 Mill. Doll. Vlumeu, Bäume, Gemüse. Wü- tige Industriezweige sind Echnhfabrikation, Gie- ßerei und Maschinenbau, Brauerei, Tabakmanu- faktnr, Vtühlenbetriebe; Herstellung von Möbeln, Anzügen, Parfüme und Backpulver. - 2) Haupt- ort des County Olmsted im südöstl. Teil von Miunesota, auf beiden Seiten des Zumbro-River, an zwei Linien der Chicago-Nortbwcsternbabn, mit Getreidehandel, Elevatoren, Mühlen [* 4] und 5321 E. - 3) Stadt im County Strafford in Ncw-Hamp- slnre, Krcuzungspunkt mehrerer Bahnen in der Nähe von Dover, [* 5] mit Flanellfabriken und, ein- schließlich Gonie, North- und East-Rochester, 7390 E. Nochester (spr. rötsch-), John Wilmot, Graf von, engl. Satiriker, geb. erhielt feine Bildnng am ^Vaäiiiiin lüolio^o.
^I^iLtLi- ai-- ti,nn geworden, durchreiste er Italien [* 6] und Frank- reich und zeichnete sich in den Feldzügen von 1665 und 1666 zur See aus. Er war einer der zügel- losesten Wüstlinge am Hofe Karls II. Kurz vor dem Tode lieft er sich vom Bischof Burnet von Salisbury bekehren, der selbst eine Schrift über diese Bekehrung herausgab. Seine Gedichte (Lond. 1680; am vollständigsten 1756) sind leickt bingewor- feu uud, außer den Satiren, meist wertlos. Einen merkwürdigen Gegensatz gegen Leben und Gedickte bilden die Briefe, die ihn als zärtlickeu Gatten und Vater zeigen. -
Vgl. Burnet, I^iko knä äsatii ok ^olin i^n-1 ok II. (Lond. 1681).
Nochester (spr. rötsch-),
Lawrence Hyde,
Graf voll, engl. Staatsmann, war der jüngere Sohn dev ersten
Grafen von Clarendon, stand bei
Karl II. in hoher Gunst und wurde 1681 zum Viscount Hyde von
Kenilworth und zum
Grafen von Rochlitz
erhoben. 1685 bei
Jakobs II. Regierungsantritt wurde er Lordschatzmeister, aber
weil er sich den kath.
Be- strebungen
Jakobs
nicht anschloß, mußte er 1687 mit seinem
Bruder Clarendon weickcn; auch er trat mit Wilhelm von
Oranien in Verbindung und
wurde nach dessen Thronbesteigung 1692 Mitglied des
Ge- beimen
Rates.
In den ersten Iabren von
Annas Regierung gehörte er zu
den führenden
Tories. Er starb 1711. - Sein Sohn, Henry Hyde, zweiter
Graf von N., erbte 1723 nach dem
Tode seines Vetters, des dritten
Grafen von Clarendon, dessen Würde, starb aber mit Hinterlassung uur einer Tochter.
Noche-sur-Non, franz.
Arrondissement und Stadt, s. La-Roche-sur-Z)on. Nochetum (nculat.; ital.
i'ocdwNo; frz. roct^t, vom dentschen Rock), das voll feiner weißer
Lein- wand gefertigte, mit
Spitzen
besetzte Chorhemd, welches Vischo'se,
Abte und Chorherren der kath.
Kirche als Amtskleidung tragen. Nochholz, Ernst
Ludwig,
Sagenforscker, geb. zu Ansdach, studierte in
München
[* 7] Jurisprudenz, mußte, in eine polit.
Untersuchung verwickelt,
in die
Schweiz
[* 8] flüchten, wo er zuerst zu Hofwyl, dann am Gymnasium zu Viel als
Lehrer fungierte und seit 1836 an der
Kantonsschule zu
Aarau
[* 9] die Professur für
deutsche Sprache und
Littera- tur bekleidete. 1866 quiesciert, lebte Rochlitz
seitdem als
Konservator der röm. Altertumssammlung zu
Aarau, wo er starb.
Von seinen zahlreichen Arbeiten sind zu nennen: «Eidgenössische Liedcr- chronik» (Bern [* 10] 1835; 2. Ausg. 1842),
«Schweizer- sagen aus dem Aargau" (2 Bde., Aarau 1856), «Älamann. Kinderlied und Kinderspiel» (Lpz. 1857), «Naturmytben; neue Schweizersagen» (ebd. 1862), «Teutscher Glaube und Brauch im Spiegel [* 11] der heion. Vorzeit» (2 Bde., Verl. 1867),
«Deutsche [* 12] Volks- und Heldenbücher» (Lpz. 1875),
«Die Schweizerlegende vom Bruder Klaus von Flüe» (Aarau 1875),
«Aar- gauer Weistümer» (ebd. 1876),
«Tell und Geßler in Sage und Gesckichte» (Heilbr. 1877).
Seit 1860 gab Rochlitz
die Jabresschrift
der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau,
«Argovia», heraus. -
Vgl.
Hun- zikcr, Ernst
Ludwig Rochlitz
(Aarau 1893).
Nochieren, s. Schachspiel. Nochlih.
1)
Amtshauptmannschaft in der sächs. Kreisbauptmannschaft
Leipzig,
[* 13] hat 516,76 ^km und (1890) 102 473 (49 565 männl., 52 908 weibl.)
E,, 6
Städte und 138 Landgemeinden. - 2) Haupt- stadt der Amtsbauptmannfchaft N., an derZwickaucr
Mulde, über die hier eiue
steinerne
Brücke
[* 14] und eine eiserne Eisenbahnbrücke führt, an der Linie Glau- chau-Grohbotben und der
Nebenlinie
Penig-Wald- heim der
Sachs. Staatsbahnen,
[* 15] Sitz der
Amts- hauptmannschaft und eines Amtsgerichts (Land- gerickt
Chemnitz),
[* 16] hat (1890) 6186 E., darunter 110 Katholiken, in Garnison die 1., 2. und 5. Eska- dron des Ulanenregiments Nr.
18, Postamt erster
Klasse,
Telegraph,
[* 17] drei
Kirchen, darunter Kunigun- denkirche, 1016 erbaut, 1416 in got.
Stil neu auf- geführt, 1864 und 1884 erneuert, got. Petrikirche, 1894 erneuert, ein Schloß
mit zwei hohen, vier- eckigen
Türmen (bereits 1109 erbaut und die Roch- litzer Iupen benannt), früher Staatsgefängnis,
eine Realschule, Lehrerseminar (seit Handelsschule, landwirtschaftliche Schule, Stadt- trankenhaus, Wasserleitung,
[* 18] Kanalisation,
Gas- anstalt; Kammgarnweberei, Handelsmühle, Fabri- kation von Lederwaren, Wagen und Cigarren.
In früberer Zeit blühte in Rochlitz
die Leinenindustrie, im «Sitbertbal»
wurde
Bergbau
[* 19] auf
Silber getrieben. - Im 1.1143 verlieb Komg Konrad III. die
Grafschaft Rochlitz
dem Markgrafen Konrad von Meißen,
[* 20] und bei der
Teilung der
Lande (1156) gelangte sie an dessen dritten Sohn, den
Grafen Dedo von der
Lausitz.
Nach dem Aussterben dieses Geschlechts siel die
Grafschaft an das
Reich. Anfang des 13. Jahrh, wurde sie an Dietrich den Bedrängten
von Meißen verliehen. Seit dem 14. Jahrh, war die Stadt Rochlitz
wiederholt
Leibgedinge und Sitz verwitweter
Mark- gräsinnen und
Kurfürstinnen. -
Vgl. Vode,
Chronik der Stadt Rochlitz
(Rochlitz 1867).
Im
Süden der Stadt, am linken Ufer der
Mulde, erhebt sich der Rochlitzer
Berg oder Rochlitzer
Wald (340 w), dessen Gipfel seit 1860 das
turm- artige
Friedrich-August-Denkmal mit Fernsicht ziert. Auf dem
Berge sind schon seit Jahrhunder- ten großartige
Porphyrtuff-Brüche
im Betrieb. Nochlih, ezech. Ilokowice, Marktflecken in der osterr. Bezirkshauptmannschaft
Starkenbach
in
Böh- men, Sitz eines Bezirksgerichts (210,88
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