Roche
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Rocher, Roc. Häufige Ortsnamen der welschen Schweiz;
bezeichnen einen Felskopf oder einen Felsabsturz und dann auch eine auf einem solchen tronende Siedelung.
Rätoromanisch und italienisch Roca, Rocca.
Robellaz - Roche
Roche
3 Seiten, 1'559 Wörter, 10'234 Zeichen
Roche,
Rocher, Roc. Häufige Ortsnamen der welschen Schweiz;
bezeichnen einen Felskopf oder einen Felsabsturz und dann auch eine auf einem solchen tronende Siedelung.
Rätoromanisch und italienisch Roca, Rocca.
Roche
Roche (La) - Roche (Su
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Seite 44.218.(Kt. Waadt, Bez. Aigle). 385 m. Gem. und Dorf im untern Rhonethal gegenüber der breiten Pyramide des Grammont; an der Ausmündung des Tobels der Eau Froide und am linken Ufer dieses Wildwassers, am SW.-Fuss der Kette des Mont Arvel in klimatisch sehr geschützter Lage. An der Strasse Lausanne-Saint Maurice und 5 km nw. Aigle. Station der Simplonbahn. Postbureau, Telephon. 72 Häuser, 528 reform. Ew. ¶
Kirchgemeinde Yvorne. Das Dorf ist zu wiederholten Malen von der wilden Eau Froide ernstlich bedroht worden, deren Hochwasser vom besonders bedeutende Verheerungen angerichtet hat (s. den Art. Eau Froide). Die Fabriken der Société de Grand Champ et de Roche bauen hier links vom Wildbach den tonigen Kalk der Roten Kreide und westl. vom Dorf die mergeligen Kalke des Dogger ab, um aus jenem Portlandzement und aus diesen hydraulischen Kalk zu brennen. In Roche endigt auch das Luftkabel, mit welchem das im Staatswald der Joux Verte geschlagene Holz zu Thal befördert wird.
Dieses ausgezeichnete Bauholz leidet auf diese Weise bedeutend weniger als wie bei dem früher üblichen Flössen auf der Eau Froide. Eine Marmorsäge. Acker- und Weinbau. Sehr altes Dorf; wird schon 1177 als Eigentum des Klosters auf dem Grossen St. Bernhard genannt, das hier damals einen Spital unterhielt und eine dem h. Jakob geweihte Kirche besass. Es scheint aber aus gewissen Urkunden hervorzugehen, dass Kirche und Spital zu Roche als Filialen des von den Karolingern in Bourg Saint Pierre (Vallée d'Entremont) gestifteten Klosters schon im 9. Jahrhundert bestanden hätten und dann im 11. Jahrhundert durch den h. Bernhard von Menthon mit dem von ihm gegründeten Kloster auf dem Grossen St. Bernhard vereinigt worden wären.
Seit dieser Zeit besass dieses letztere in der Gemeinde Roche bis ins 19. Jahrhundert hinein grosse Güter. Hier pflegten im Winter die Pferde eingestellt zu werden, die im Sommer zum Transport von Holz und Lebensmitteln nach dem Kloster benutzt wurden. Das als Scheune und Stall dienende grosse Gebäude steht in Roche heute noch. Das jetzt in Privatbesitz befindliche Schloss Roche diente dem berühmten Naturforscher Albrecht von Haller (1708-1777), der 1758 zum Direktor der Salinen im Mandament Aigle (der heutigen Salinen von Bex) ernannt worden war, zum Wohnsitz.
Hier vollendete er seine physiologischen Werke und schrieb er einen grossen Teil seiner 1768 erschienenen Historia stirpium indigenarum Helvetiae, die dem Studium der Botanik einen so bedeutenden Vorschub geleistet hat. Haller durchstreifte auf der Suche nach Pflanzen den ganzen bergreichen Bezirk und bildete manche seiner Gehilfen (Peter Thomas, Vater; Clément Cherix-Morerod, Mottier; Peter Thomas, Sohn, u. A.) zu tüchtigen Pflanzenkennern heran. Roche gehörte zuerst zur Kirchgemeinde Chessel. Als diese 1837 aufgehoben und mit Noville vereinigt wurde, kam Roche zur Pfarrei Yvorne, an der damals der Pfarrer Vautier (Vater des berühmten Malers Benj. Vautier) wirkte. Vor Haller hatte das Schloss Roche schon einem seiner Vorgänger im Amt, dem 1630 gestorbenen und in Noville begrabenen Tobias Laub zum Wohnsitz gedient. Gräber aus der Bronzezeit;
Reste von Römersiedelungen. 1154: Rocha;
1177: Rochi;
1402: La Rochy. Grosse Feuersbrunst 1861.
(La) (Kt. Bern, Amtsbez. Delsberg, Gem. Glovelier).
888 m. Gasthof, 6 km sw. der Station Glovelier der Linie Delsberg-Delle und 1 km w. der Station Sceut der Linie Glovelier-Saignelégier.
Hier vereinigen sich die von Glovelier, von Pruntrut über die Caquerelle und von Saint Ursanne aus dem Doubsthal kommenden drei wichtigsten Strassenzüge des nördl. Jura zu der Strasse, die 500 m sw. vom Gasthof mit einem Tunnel durch eine mächtige Felswand führt und die für alle aus der nö. Schweiz herkommenden Fuhrwerke die einzige Zugangspforte zum Plateau der Freiberge bildet.
La Roche war denn auch bis zur Eröffnung der Bahnlinie Glovelier-Saignelégier eine stark belebte Posthaltestelle mit Pferdewechsel.
Strategischer Punkt von grosser Wichtigkeit.
(La), deutsch Zurflüh (Kt. Freiburg, Bez. Greierz). 767 m. Gemeinde mit zahlreichen Weilern und Häusergruppen, am rechten Ufer der Saane und zwischen dem Mont Combert und dem Cousimbert (Käsenberg) malerisch gelegen; 15 km s. vom Bahnhof Freiburg. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Freiburg-Bulle. Zusammen mit L'Adrey, Steckele, Au Revers, Bas du Riau, Scherwil, Serbache, Stutz, Vers la Fabrique, Vers l'Église, Vers le Moulin, Villaret und Zible: 195 Häuser, 1081 kathol. Ew. Kirchgemeinde.
Wiesenbau und Viehzucht. Käsefabrikation. Holzhandel. Strohflechterei. Die die Gemeinde durchfliessende Serbache hat vor ihrer Eindämmung und Korrektion grosse Verheerungen angerichtet. Pfarrkirche zu Mariä Himmelfahrt mit schönem Altargemälde. Liebfrauenkapelle in Scherwil, Kapelle des h. Jakob von Compostela in Les Vègres. Waisen- und Krankenhaus. Das Dorf war früher zu einem Teil deutsch, ist jetzt aber ganz verwelscht. Auf einer Anhöhe w. La Roche steht die Ruine der Burg der seit 1150 urkundlich genannten Herren von La Roche, die zuerst selbständig waren, nachher aber die Oberhoheit der Grafen von Neuenburg-Aarberg und dann der Grafen von Savoyen anerkennen mussten. In Schulden geraten, verkauften sie 1349 ihre Herrschaft dem Bischof von Lausanne. Die Bischöfe verliehen der Gemeinde La Roche grosse Freiheiten und Vorrechte. Nach der Eroberung der Waadt kam La Roche an Freiburg. Bis 1798 gehörte es zur Vogtei Bulle und von 1803 an zur Präfektur Corbières, um 1848 zum Bezirk Greierz zu kommen. Schalenstein. Funde aus der ersten Germanenzeit. 1150: Rupes superior; 1170: Rupe; 1263: Rochia in Hogo. Vergl. Diesbach, Max de. La Seigneurie de La Roche (in den Étrennes frib. 1905).
(La) (Kt. Neuenburg, Bez. Val de Travers, Gem. Couvet).
1060 m. Gruppe von 4 Häusern auf einem das Thälchen der Chauderette abschliessenden, senkrecht abstürzenden Felskopf;
3 km nw. der Station Couvet der Linie Neuenburg-Pontarlier. 26 reform. Ew. Kirchgemeinde Couvet.
Landwirtschaft. Sommerfrische.
(Le Pont de la) (Kt. Neuenburg, Bez. Val de Travers, Gem. Fleurier und Saint Sulpice).
750 m. Gruppe von 5 Häusern, bei einer Brücke über die Areuse zwischen Saint Sulpice und Fleurier und am Austritt der Areuse aus dem Zirkus von Saint Sulpice ins Val de Travers. Je 1 km wnw. resp. osö. der Stationen Fleurier und Saint Sulpice der Regionalbahn Travers-Saint Sulpice. 51 reform. Ew. Kirchgemeinde Saint Sulpice. In der Nähe die Stromquelle der Sourde.
(Sur la) (Kt. Bern, Amtsbez. Courtelary). 1000 m. Teil des Roc Mil-Deux, unmittelbar nö. der Station Les Convers der Linie Neuenburg-La Chaux de Fonds und in dem hier keilförmig in den Kanton Neuenburg vordringenden Abschnitt des Kantons Bern.
(Sur la) (Kt. Neuenburg, Bez. La Chaux de Fonds, Gem. La Sagne).
1125-1179 m. 6 Meierhöfe, am SO.-Hang des Sommartel mitten in Sennbergen zerstreut gelegen;
Roche (Sur la) - Roche
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Seite 44.219.1 km w. der Station Les Cœudres der Linie La Chaux de Fonds-Les Ponts. 30 reform. Ew. Kirchgemeinde La Sagne. Viehzucht. ¶
(Sur la) (Kt. Neuenburg, Bez. Le Locle, Gem. Les Ponts).
1200 m. 8 Meierhöfe, am S.-Hang des Sommartel zerstreut gelegen;
1,5 km w. der Station Petit Martel der Linie La Chaux de Fonds-Les Ponts. 31 reform. Ew. Kirchgemeinde Les Ponts. Viehzucht.