Robbia
,
Luca della, ital. Bildhauer, geb. 1400 zu Florenz, [* 2] Hauptmeister der italienischen Frührenaissance, schuf um 1445 für die Orgelempore des Doms zu Florenz Marmorfriese mit musizierenden und tanzenden Knaben (jetzt im Bargello daselbst) und führte in den Jahren 1446-64 mit Michelozzo und Maso di Bartolommeo die Bronzethür der alten Sakristei des Doms aus. Seine Hauptbedeutung liegt jedoch in Skulpturen von gebranntem und farbig glasiertem Thon, einer neuen, von ihm für monumentale Zwecke ausgebildete Gattung der Plastik, in welcher er Reliefs, Medaillons, Thürlünetten (s. Tafel »Keramik«, [* 3] Fig. 12), Altäre, Freigruppen und ganze Dekorationen ausführte.
Anfangs meist auf weiße
Figuren mit blauem
Hintergrund beschränkt, wurde die farbige Behandlung allmählich reicher. Die
Werke Robbias
und seiner
Schüler sind über ganz
Toscana verbreitet und zum Teil ins
Ausland gekommen
(Kensington-Museum in
London
[* 4] u.
Berliner
[* 5]
Museum). Sie gehören in ihrer harmonischen
Schönheit und ihrem keuschen
Adel zu den reizvollsten
Werken der
Renaissance. Robbia
starb 1482. Die hervorragendsten von Robbias
Schülern sind: sein
Neffe
Andrea della Robbia
(1437-1528)
und dessen
Söhne
Giovanni (1469-1529) und Girolamo (1488-1566).
Vgl.
Barbet de Jouy, Les
Della Robbia
(Par. 1855);
Cavalucci und
Molinier, Les
Della Robbia
(das. 1884).