Robbenschlag,
s. Robben.
3 Wörter, 25 Zeichen
s. Robben.
[* ] (Flossensäugetiere, Pinnipedia, hierzu Tafel »Robben«),
Ordnung der Säugetiere, im Wasser lebende, behaarte Tiere, welche nach Gebiß u. Lebensweise den Raubtieren am nächsten stehen und auch wohl als Wasserraubtiere direkt zu ihnen gerechnet werden, obwohl ihre äußere Gestalt und gesamte Körperform an die Wale erinnert. Der mit kurzem, dicht anliegendem, glattem Haar bedeckte Körper ist lang gestreckt, spindelförmig, der Kopf auffallend klein, kugelig, mit stumpfer Schnauze und aufgewulsteten Lippen, meist ohne äußere Ohrmuschel.
Der Rumpf endet mit einem kurzen, flachen, konischen Schwanz ohne Flosse; die vier kurzen Extremitäten, von denen die hintern nach rückwärts stehen, sind Schwimmfüße, indem die fünf bekrallten Zehen durch eine derbe Haut zu einer breiten Ruderflosse verbunden sind. Das Gebiß mit seiner meist vollständigen Bezahnung weist auf eine räuberische Lebensweise hin; die Schneidezähne sind meist klein, die obern zahlreicher als die untern die äußern obern mitunter verlängert.
Die Eckzähne selbst ragen verhältnismäßig weniger als bei den Raubtieren hervor, nur beim Walroß sind sie außerordentlich lang (Stoßzähne). Der Zahnwechsel findet bei manchen Arten schon vor der Geburt statt. Das Gehirn ist ziemlich hoch entwickelt. Das Auge besitzt ein drittes Lid (Nickhaut); Ohr und Nase sind gegen das Eindringen von Wasser verschließbar. Der Magen ist sehr einfach, kaum weiter als der Darm. An der untern Hohlvene ist, wie bei den Walen, eine Erweiterung angebracht. Es sind zwei oder vier am Bauche gelegene Zitzen vorhanden.
Die Robben finden sich in allen Meeren, besonders in den gemäßigten und Polarzonen, einzelne auch am Kaspi- und Baikalsee, und manche Arten steigen weit in die Flüsse hinauf. Sie leben gesellig, oft scharenweise vereinigt, schwimmen gut, sind aber auf dem Land unbehilflich und schleppen sich auf Klippen etc. nur, um zu schlafen oder ihren Körper zu sonnen, sowie behufs der Fortpflanzung. Das Weibchen wirft ein, selten zwei Junge. Die ältesten fossilen Reste gehören dem Miocän an und sind in den Vereinigten Staaten sowie in Frankreich gefunden worden.
Man teilt die in drei Familien: 1. Familie: Ohrrobben (Otariidae), mit Ohrmuschel, weit hervorragenden Beinen und nackter Sohle, in den gemäßigten und kalten Teilen des Großen Ozeans. Hierher Otaria, Seebär, u. Seelöwe. 2. Familie: Seehunde (Phocidae), ohne Ohrmuschel, mit schwachen Beinen und behaarter Sohle, in allen gemäßigten und kalten Meeren sowie in den genannten Landseen. Hierher unter andern: Cystophora (Blasenrobbe, Rüsselrobbe), und Phoca (Seehund). 3. Familie: Walrosse (Trichechidae) mit weit hervorragenden Beinen, ohne Ohrmuschel, mit außerordentlich großen obern Eckzähnen.
Nur die Art Trichechus rosmarus (Walroß) in den nördlichen Polarmeeren. Die Robben bilden ihres Thrans und der Haut halber einen Gegenstand eifriger Nachstellung (Robbenschlag), und von wenigstens 20 Arten kommen Felle auf den Markt. Die meisten Robben werden im hohen Norden gefunden, nur einige Arten in der Südsee. Dort ist oder war viel Robbenschlag bei den Falklandinseln, Neuseeland, Südaustralien, den Sandwichinseln etc.; manche ehemals reiche Plätze sind aber jetzt durch Ausrottung oder Verscheuchung verödet.
Die größten und nachhaltigsten Ernten macht man auf Neufundland, Neuschottland und Labrador, wohin viele Robben auf schwimmenden Eisfeldern getrieben werden. Die Jagd besteht wesentlich in einer Überraschung der sich sonnenden Tiere, die bei ihrer Unbehilflichkeit auf dem Land leicht zu bewältigen sind und durch einen Schlag auf die Nase getötet werden. Die vorsichtigern alten Tiere erlegt man mit Schießgewehren. Durch internationale Verträge ist für die Robben zwischen 67 und 75° nördl. Br. und zwischen 5° östl. und 17° westl. L. v. Gr. eine Schonzeit vereinbart worden (die kaiserlich deutsche Verordnung verbietet den Robbenschlag vor dem 3. April jedes Jahrs).
Die Robbenfelle sind 1-3 m lang und 0,6-1,9 m breit, sie werden an der Luft getrocknet oder häufiger eingesalzen. Viele verarbeitet man auf Leder, andre werden mit dem Haar gegerbt und zu Überzügen von Koffern, Tornistern etc. benutzt, und einige müssen zu den Pelzwaren gezählt werden. Man unterscheidet Haarseehunde (Hair Seals), mit straff anliegendem kürzern Oberhaar, und Pelz- oder Biberseehunde (Fur Seals) von Kamtschatka, Nordamerika, besonders aus der Südsee, die besten von Australien, den Lobos- und
Rüsselrobbe (Cystophora proboscidea). 1/40. (Art. Blasenrobbe.)
Seebär (Otaria ursina). 1/20. (Art. Seebär.)
Walroß (Trichechus rosmarus): 1/40. (Art. Walroß.)
Gemeiner Seehund (Phoca vitulina). 1/15. (Art. Seehund.)
Zum Artikel »Robben«.
Falklandinseln. Diese besitzen eine seidenartig feine, gelbliche Grundwolle und straffes, hartes, graues Oberhaar, welch letzteres durch Behandlung der Unterseite mit Kalk gelockert und entfernt wird, worauf man das Unterhaar gewöhnlich dunkelbraun färbt. Derartige Felle gleichen dem schönsten Samt. Die Alaskakompanie liefert jährlich 150,000 Stück im Wert von 9 Mill. Mk. nach London.
Nr. | Ergebnis | Robben |
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1 | ****** | rob|ben <sw. V.>: a) sich auf dem Bauch (den Körper über den Boden schleifend) ... |
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