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der Brennerbahn über das als Herbst- und Winterkurort bekannte Städtchen Arco nach dem österreichischen Hafenort Riva am Gardasee führt, besitzt eine Länge von 24,5 km bei einer durchschnittlichen Steigung von 2,8 Proz. Zwischen Mori und Arco windet sich die Bahn während einer Fahrzeit von1 Stunde 13 Minuten an den romantischen Felsenufern des einsamen Loppiosees vorbei, hält an den Stationen Loppio und Nago und überschreitet die Sarca mittels einer 45 m weit gespannten Brücke, [* 3] während zwischen Arco und Niua bei einer Fahrzeit von 13 Minuten die Bahn in fast gerader Richtung längs der Westseite des Monte Vrwne hinzieht und nur in San Tomaso eine Haltestelle besitzt.
Außer dem Genuß der reizenden, abwechselungsreichen Landschaft, welche die Bahn durchzieht, bietet sie in Verbindung mit der Dampfschiffahrt über den Gar- ! dasee nach dem südlichen Hafenorts Desenzano den Reisenden, welche von Tirol [* 4] nach dem nordwestlichen Italien [* 5] wollen, gegenüber der Eisenbahnfahrt über Ala und Verona [* 6] nach Mailand [* 7] eine Abkürzung des Neiseweges um etwa 40 km. Die Bahn gehört einer Aktiengesellschaft, deren Verwaltungsrat seinen Sitz in Bozen [* 8] hat, und wurde in wenigen Monaten auf fast durchweg eignem Unterbau mit einem Aktienkapital von 876,000 Gulden erbaut, während sie zunächst mit 3 Tenderlokomotiven und 11 Salondurchgangswagen erster und dritter Klasse betrieben wird.
Rivieres du Sud. Diese französische Besitzung in Westafrika wurde von der Kolonie Senegal abgetrennt und ein eignes Verwaltungsgebiet unter einem Leutnant-Gouverneur daraus gebildet. Die Kolonie, welche in die Distrikte Nio Nunez, Rio [* 9] Pungo und Mellacoree zerfällt, zählte 47,503 Einw., darunter 290 Mann Militär. Der Zuwachs vollzieht sich allein durch Einwanderung, da die Zahl der Gestorbenen stets größer ist als die der Gebornen (1889 um 52). Unter der Bevölkerung [* 10] waren nur 295 Franzosen.
Die Einfuhr in das gesamte Gebiet betrug 1888: 28,5, die Ausfuhr 16,5 (davon einheimische Produkte 13,i) Mill, Frank; es kamen an: 784, es liefen aus: 646 Schiffe. [* 11] Robben. [* 12] In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts knüpfte der englische Großkaufmann Meares, angeregt durch die Berichte von Cook, mit den Bewohnern der Küstenstriche des nördlichen Stillen Ozeans Handelsbeziehungen an, die sich bald äußerst rege gestalteten. Er kaufte von den Indianern die Felle der Pelz- oder Ohrenrobben und erhielt für dieselben in China [* 13] gute Preise.
Nach seinem
Tode wurde das Werk von Amerikanern mit geringem Erfolg fortgesetzt und schlief nach kurzer Zeit völlig ein.
Erst nach 100
Jahren riefen zwei
Handelsgesellschaften in
Victoria
[* 14] den Robbenfang
von neuem ins
Leben. Es
wurden
Handelsniederlassungen gegründet, viele Dampfschoner gebaut und Unterhandlungen mit englischen
Kürschnern wegen Abnahme
der
Pelze gepflogen. Zum Robbenfang
segeln die Dampfschoner im
Februar oder März aus
Victoria und vom
Kap Flattern nach den
Dörfern und Häfen der Westküste der Vancouverinsel und nehmen hier jeder 30 - 50
Indianer mit 15-25
Kanoes an
Bord. Sie segeln dann ins offene
Meer, oft auf
Entfernungen von 200
Seemeilen, und suchen
Herden von Pelzrobben
, welche
bei ruhiger
See schwimmend zu schlafen pflegen.
Sobald man eine Herde gefunden, werden die Kanoes, mit 2-3 Indianern bemannt, ins Wasser gelassen. Als Waffe dienen gabelförmige, 3 -4 m lange hölzerne Stangen, deren Gabelarme je eine Harpune [* 15] aus Eisen, [* 16] Knochen [* 17] oder geschliffenen Mu schein tragen. An jeder Harpune ist eine lange starke Leine befestigt, deren andres Ende mit dem Boote verbunden ist. Die Kanoes nähern sich den Tieren bis auf 20 Schritt, und nun werden die Harpunen geworfen, die mittels Widerhaken sich im Fleisch feststellen, während die hölzerne Gabel sich löst.
Das getroffene
Tier sucht zu fliehen und zieht das
Boot nach sich, allmählich aber ermattet es, wird mittels der
Leine näher
ans
Boot herangezogen und mittels eines schweren Knüttels erschlagen. Man schafft es dann an
Bord des
Schoners,
zieht das
Fell ab, welches für den
Transport nach
England eingesalzen wird, und überläßt das
Fleisch den
Indianern, die überdies
für jedes Tier5-12Doll. erhalten. Die
Folge dieser systematischen
Jagden war ein allmähliches, stetiges Abnehmen der N.,
die überdies mehr und mehr ins offene
Meer zurückwichen. 1884 rüstete ein schottischer Robben
fänger
einen großen Dampfschoner mit etwa 20
Kanoes und 50
Indianern aus, steuerte ins Veringmeer und erbeutete daselbst mehrere
Tausend N. Bereits im nächsten Jahre unternahmen vier Konkurrenten die gleiche Expedition und erbeuteten durchschnittlich 3000 Robben.
Inzwischen
hatte sich auf dem
Festlande von
Amerika
[* 18] die staatlich konzessionierte
Alaska Commercial Company gebildet,
die gleichfalls dem Robbenfang
oblag.
Sie führte bei der amerikanischen
Regierung
Beschwerde und wußte durchzusetzen, daß gegen die Nobbenpiraten einige
Kreuzer
entsendet wurden, zumal jetzt noch mehrere norwegische
Schiffe von
Jokohama aus gleichfalls bei den
Pribylowinseln den Robbenfang
begonnen hatten. Es kam zu förmlichen
Seegefechten, und die Norweger räumten bald das
Feld. Seit der
Zeit haben die amerikanischen
Kreuzer wohl jedes Jahr einen
Engländer gekapert, ohne verhindern zu können, daß deren Zahl
immer mehr anwuchs.
Auf das Drängen der genannten
Gesellschaft ging die amerikanische
Regierung in der neuesten Zeit energischer gegen die
Engländer
vor, die ihrerseits vom Vaterland gleichfalls durch
Kriegsschiffe unterstützt wurden. So nahmen die Streitig'
keiten immer größern
Umfang an (weiteres s. im Art.
Vereinigte Staaten). Die
Alaska Commercial Company erwarb 1868 von der
Regierung der
Vereinigten Staaten
[* 19] das
Monopol, auf den zur Pribylowgruppe gehörenden
Inseln St.
Paul und St.
Georg Robben
schlagen
zu dürfen. Um ein Aussterben der
Tiere zu verhindern, wurde vereinbart, daß insgesamt 100,000N.jährlich
geschlagen werden dürften.
Für jede
Robbe hatte die
Gesellschaft der Regierung3
Doll., den beim
Fange thätigen
Indianern je 50
Cents zu entrichten. Zur
Kontrolle entsandte die Neaierung jährlich im Frühjahr drei Beamte. Die
Gesellschaft schlägt die Robben
nur auf dem
Lande
und so sind für den
Fang nur gewisse
Monate geeignet. Im Mai erscheinen die ersten Männchen, gehen ans Land, erwählen geeignete
Plätze und erwarten hier die Weibchen. Unter heftigen
Kämpfen erobern sie sich ein möglichst günstiges
Terrain, welches
sie gegen alle
Angriffe der Nebenbuhler verteidigen.
Während dieser ganzen Zeit enthalten sie sich der
Nahrung, um nicht ihr
Terrain verlassen zu müssen.
Kommen im Juni die Weibchen, so beginnen die
Kämpfe von neuem, weil jedes Männchen so viel Weibchen wie möglich sich zu
erstreiten sucht. Sind alle Robben
ans Land gegangen, so werden die
Inseln umzingelt, man treibt die selir unbeholfenen
Tiere landeinwärts bis in die
Nähe der Thranfabriken und erschlägt sie mit Knütteln. Die nach
England gebrachten, im unbearbeiteten
Zustand sehr unansehnlichen
Felle werden 49*
¶
Zum Duden
Nr. | Ergebnis | Robben |
---|---|---|
1 | ****** | rob|ben <sw. V.>: a) sich auf dem Bauch (den Körper über den Boden schleifend) ... |