Roßkäfer,
s. Mistkäfer.
74 Wörter, 528 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
s. Mistkäfer.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
(Geotrupes), Unterfamilie der Mistkäfer (s. d.), große, oben schwarze, auf der untern behaarten Seite stahlblaue und meist mit schmarotzenden Milben besetzte, zu den Blatthornkäfern gehörige Käfer, die besonders im Pferde- und Kuhmist, aber auch in Pilzen leben und abends laut schnurrend umherfliegen.
Die Weibchen vergraben Mistpfropfen, in die sie je ein Ei legen, in 20–30 cm tiefe Löcher. In Deutschland hat die Gattung 8 Arten, deren interessanteste das Dreihorn (s. d.) ist.
[* ] (Kotkäfer, Coprophaga Latr.), Gruppe aus der Familie der Blatthornkäfer (Lamellicornia), meist kleine und mittelgroße Käfer, welche, wie ihre Larven, im Mist von Säugetieren und zwar namentlich in dem von Huftieren leben. Der Dungkäfer (Aphodius fimetarius L.), 5 mm lang, mit länglichem, gewölbtem Körper, drei Höckern auf dem Kopf, beim Männchen vorn eingedrücktem Thorax und ungeteilten Augen, glänzend schwarz, am Vorderwinkel des Thorax und der gekerbt gestreiften und fein punktierten Flügeldecken mennigrot, ist überall in Deutschland gemein und lebt im Mist, in welchen das Weibchen die Eier legt. Er fliegt viel herum und umschwärmt oft einen Misthaufen wie die Bienen ihren Stock.
Der gemeine Roßkäfer (Geotrupes stercorarius L.), 2 cm lang, mit rundlichem Körper, rautenförmigem, vorn aufgeworfenem Kopfschild, querem, hinten geradrandigem Halsschild, vollständig geteilten Augen und tief gestreiften Flügeldecken, ist oberseits schwarz, blau oder grün schillernd, unterseits veilchenblau; der kleinere Frühlingsroßkäfer (G. vernalis L.) ist fast halbkugelig, glänzend stahlblau, mit sehr glatter, fast polierter Rückenfläche; beide leben hauptsächlich im Pferdedung und im Herbst in Pilzen, fliegen schwerfällig und mit lautem Gebrumm und legen ihre Eier einzeln in fußtiefe
Röhren, welche sie für die Larve mit einem Mistpfropfen füllen, und aus welchen die Käfer erst im nächsten Frühjahr auskriechen.