Rivière
(spr. rĭwjähr), Briton, engl. Tier- und Genremaler, geb. zu London, Sohn und Schüler von William R. (gest. 1876), der Zeichenlehrer am Cheltenham College war. Später studierte er in Oxford klassische Litteratur, wurde dort 1873 Magister, ging dann nach London, wo er Schüler von John Pettie wurde, und bereiste 1875 Italien. Seine Bilder, in denen die Tiere stets in sinnreiche Verbindung mit den Menschen gebracht sind, zeigen je nach dem Inhalt bald einen köstlichen Humor, bald ein tiefes, ergreifendes Pathos.
Auf sein erstes durchschlagendes Bild dieser Art: die Pflegerin des Wilddiebs (1866), folgten bald mehrere: verirrt von der Herde und der lange Schlaf (Hauptbild);
sodann die verlorne Tochter, die Gefangenen, ein Sommernachtstraum und (1870) die Mildthätigkeit;
dann wieder das ergötzliche Bild der von Circe in Schweine verwandelten Gefährten des Odysseus, Daniel in der Löwengrube (in der Stellung des Propheten verfehlt), Apollon, und aus den letzten Jahren: Argus, die Kriegszeit (1875), der Letzte der Besatzung (eins seiner Meisterwerke), die Legende des heil. Patrick und der arme Lazarus (1877), endlich noch 1880 ein Löwenpaar als Wächter eines ägyptischen Tempels im Mondschein. 1878 wurde er Genosse der Akademie in London.