Risiko
(ital.), Gefahr, Wagnis. Jedes wirtschaftliche Unternehmen ist der Gefahr ausgesetzt, daß es keinen genügenden Ersatz für erfolgte Aufwendungen gewährt. Dieser Möglichkeit eines Verlustes muß für den Fall des Gelingens ein entsprechender Gewinn gegenüberstehen, wenn das Unternehmen zur Ausführung anreizen soll. Den Unterschied zwischen diesem Gewinn und demjenigen, welcher unter sonst gleichen Umständen bei voller Sicherheit in Aussicht stünde, nennt man die Risikoprämie, welche um so höher sein muß, je geringer die Wahrscheinlichkeit eines günstigen Erfolgs ist.
Viele Verlustgefahren sind eine Folge der Konkurrenz. L. Blanc und Lassalle glaubten mit der letztern auch jedes Risiko beseitigen zu können. Sie übersahen hierbei, daß schon die Natur (Gefahr der Mißernte etc.) und bei mangelndem Konsumtionszwang die wandelbaren Neigungen und Bedürfnisse des Publikums eine sichere Vorausberechnung nicht zulassen.
Vgl. Lassalle, Bastiat-Schulze (Berl. 1864);
dazu Schulze-Delitzsch, Die Abschaffung des geschäftlichen Risikos (Leipz. 1866). -
Im Versicherungswesen nennt man Risiko einen versicherbaren oder versicherten Gegenstand, insbesondere aber einen Gegenstand oder eine Gruppe von solchen mit Beziehung auf den Grad ihrer Gefährdung. Man verteilt oder trennt »die Risiken«, von der Absicht geleitet, nicht zu viel auf eine Karte zu setzen. So übernimmt eine Versicherungsgesellschaft in verschiedenen Orten und Straßen je nur eine bestimmte Anzahl von Gebäuden, um sich dagegen sicherzustellen, daß sie bei wirklich ausbrechenden Bränden nicht allzu große Verluste erleidet.