Rippen
(Costae),
Knochen,
[* 2] welche aus den untern
Bogen
[* 3] der
Wirbel (s. d.) hervorgehen und die
Leibeshöhle sowie weiter
nach hinten, falls ein
Schwanz vorhanden ist, den sogen. Kaudalkanal, in welchem die Schwanzarterie verläuft,
umschließen. Während aber in dem letztern Körperabschnitt die Rippen
unbeweglich mit den Wirbelkörpern
zusammenhängen, sind sie an der
Brust (und mehr oder weniger auch am
Hals) beweglich an den Querfortsätzen der
Wirbel eingelenkt
und stellen so als eigentliche Rippen
zusammen mit der
Wirbelsäule (und dem
Brustbein) das Knochengerüst des Brustkorbes dar.
Sie sind in sehr verschiedenartigem Maße sowohl innerhalb der einzelnen Wirbeltiergruppen als auch bei einem und demselben Tier an den Regionen der Wirbelsäule ausgebildet, fehlen z. B. gänzlich bei den Fröschen, sind bei den Reptilien, Vögeln und Säugetieren auch an den Halswirbeln vorhanden, zum Teil frei beweglich (Schlangen), [* 4] gewöhnlich jedoch mit den Wirbeln verschmolzen und in letzterer Form auch beim Menschen vertreten. Bei den Haifischen sind sie kurze Knorpelstäbe, bei den Knochenfischen können sie fehlen, sind aber meist vorhanden, jedoch nie an ihren untern Enden durch ein Brustbein verbunden.
Bei den höhern
Wirbeltieren (s. Tafel
»Skelett
[* 5] des
Menschen I«) zerfällt jede
Rippe in ein oberes stets knöchernes und
ein daran sich ansetzendes, meist knorpelig bleibendes unteres
Stück; ersteres ist an dem
Wirbel und zwar sowohl an dessen
Körper durch ein sogen.
Köpfchen (capitulum) als auch an dessen Querfortsatz durch ein Höckerchen (tuberculum) beweglich
eingelenkt (s. Tafel
»Skelett des
Menschen II«,
[* 1]
Fig. 6); letzteres verbindet sich entweder mit dem
Brustbein (wahre Rippen
), oder lehnt sich an eine vorhergehende
Rippe an, oder endet ganz frei (falsche Rippen
).
Beim
Menschen, welcher 12 Rippen
paare
besitzt, sind die ersten 7 wahre, die letzten 5 falsche Rippen.
Bei ihm nimmt die
Länge der einzelnen Rippen
von der 1. bis zur 7. oder 8.
Rippe
zu, von dieser gegen die 12. hin wieder allmählich ab. Die 12.
Rippe ist die kürzeste.
Haut (anatomisch)

* 6
Haut.
Die Rippen
liegen am Brustkorb mit ihrem obern (hintern) Ende höher als mit ihrem untern (vordern).
Beim Atmen heben und senken
sich die Rippen
und mit ihnen das
Brustbein, und so kommt eine Erweiterung, bez.
Verengerung der Brusthöhle
zu stande. Der
Raum zwischen den ist durch die Zwischenrippen
muskeln ausgefüllt, welche bei den Atmungsbewegungen beteiligt
sind. An der Innenfläche sind die Rippen
und Zwischenrippenmuskeln von einer glatten, zarten
Haut,
[* 6] dem
Rippenfell, überzogen,
welches einen Teil des
Brustfells ausmacht (s.
Brustfell). Die wegen der
Elastizität der Rippen
verhältnismäßig
seltenen Rippen
brüche können dadurch gefährlich werden, daß die spitzen Bruchenden das
Rippenfell durchdringen und die
Lunge
[* 7] verletzen.